„Stephan, welche Farbe haben deine Schuhe?“ „Schwarz!“ „Stephan, was für ein Auto fährst du?“ „BMW!“ Tausend Fragen, viele Kinder - besser gesagt: Es ist Stadtranderholung.

Höchstwahrscheinlich sitzt Stephan Krebs auch morgen wieder in einem der Zelte an der Bezirkssportanlage II am Kalkweg und lässt sich trotz einer unendlichen Fragenflut nicht aus der Ruhe bringen. Und genau das macht sie aus, die Stadtranderholung 2010. Obwohl etwa 320 Kinder kreuz und quer durch die Gegend flitzen – die Betreuer der 8er Gruppen meist hinterher – ist die Ferienaktion des Jugendamts vor allem eines: familiär.

Krebs, Lehramtsstudent und zugleich Ratsmitglied, hat sichtlich Spaß obwohl ihm keine ruhige Minute bleibt. Aber auch für ihn ist die Stadtranderholung längst eine Herzensangelegenheit. Als junger Dotz verbrachte er selbst einige Sommer in der Ferienbetreuung, die es bereits seit den 60er Jahren gibt. Anschließend war er als Betreuer aktiv, jetzt mit 25 Jahren ist er erstmals für einen gesamten Spielort verantwortlich.

Seit Montag tobt, spielt und genießt der Jahrgang 2010 in Wedau seinen Duisburger Sommer. Schon am Dienstag erlebten die Kinder im Alter zwischen sieben und 13 Jahren eines der absoluten Highlights, das „Chaos-Spiel“. Seinen Namen trägt die Mischung aus Schnitzeljagd und Erkundungsrallye nicht umsonst. Die Kinder müssen Aufgaben lösen und Fragen beantworten. „Wer ist der jüngste Gruppenleiter?“ oder „Welche Farbe haben die Schuhe von Stephan Krebs?“ Auf die Siegergruppe wartet ein Tauchausflug ins Hallenbad Großenbaum. Ganz professionell werden die jungen Duisburger mit Sauerstoffflasche und Atemgerät dem Bad auf den Grund gehen. Vielleicht ist Alina Eberhardt dabei: „Wir haben schon viele Fragen beantwortet. Mir gefällt es richtig gut“, sagt die Zwölfjährige.

Doch Ausflüge bleiben nicht nur den Siegern vorbehalten. Den Ketteler Hof in Haltern am See, die Kinderdisco im Delta Musik Park und auch das Allwetterbad in Walsum stehen fest auf dem Programm.

Krebs und seine Betreuer haben stets ein offenes Ohr und ein tröstendes Wort parat — deswegen waren traurige Gesichter gestern nicht zu sehen, auch wenn die ersten Kühlkissen bereits für lädierte Knöchel und brummende Schädel herhalten mussten. „Ich bin schon zum dritten Mal hier. Mir gefällt es sehr gut. Nächstes Jahr komme ich auf jeden Fall wieder“, ist der zwölfjährige Erdinc Albayrak begeistert.

Noch bis zum 27. August dauert die Ferienaktion in diesem Sommer.