Duisburg. .
Die Franzosen haben es schon, die Italiener auch und in den USA, wo es erfunden wurde, ist es fast flächendeckend verfügbar. Nun soll das der Street-View-Dienst des Internetgiganten Google auch in Deutschland eingeführt werden.
Wie das Unternehmen bekannt gab, soll trotz zahlreicher Proteste und Datenschutzbedenken noch in diesem Jahr in den 20 größten Städten des Landes der Dienst gestartet werden, der es ermöglichen wird, das komplettte Straßennetz in dreidimensionalen Bildern darzustellen.
Stadt: „Erweiterter Service“
Auch in Duisburg, aktuell die Nummer 15 der größten deutschen Städte, startet der Dienst noch 2010. Wann genau, verrät Google nicht. Das hängt wohl auch damit zusammen, wie stark der Protest wird. In der kommenden Woche wird Google eine Seite online stellen, über die „Hausbesitzer und Mieter vier Wochen lang die Unkenntlichmachung ihres Hauses in Street View mit Hilfe anfordern können“, wie Google beschreibt.
Der Protest in Duisburg ist bislang verhalten. Mieterschutzbund und Mieterschutzverein äußerten sich nicht zum Thema. „Wir haben und noch keine abschließende Meinung gebildet“, erläuterte auch Thomas Stoy, kaufmännisches Vorstandsmitglied der Wohungsgenossenschaft Hamborn.
Auch bei der Stadt gibt der Straßenansichtsdienst keinen Grund zur Sorge. „Wir sehen das sehr entspannt“, so Stadtsprecher Peter Hilbrands. Einen Widerspruch für die städtischen Gebäude werde es nicht geben. Hilbrands: „Die meisten sind ohnehin öffentlich, sodass wir das als erweiterten Service verstehen.“
Ganz anders reagiert Georg Jachmich vom Verein der Haus- und Grundeigentümer. „Wir sind dagegen.“ Schon seit 2009 sei das Thema „hochaktiv“ diskutiert worden. „Damit wird in die Privatsphäre des Einzelnen eingedrungen. Die Menschen sind schon gläsern genug“, so Jachmich. Bedenklich finde er, dass, wer sich gegen den Dienst wehren wolle, weitere private Daten angeben müsse. Jachmich: „Manch Krimineller wird sich über die neuen Möglichkeiten freuen.“