Zuerst waren Hauptschulen an der Reihe, jetzt dehnen sich die Schließungspläne auf Real- und Grundschulen aus. Das stete Schrumpfen der Bevölkerung hat alle Schulformen erfasst.
Während es im Jahr 2000 noch 5600 I-Dötzchen gab, wird die Zahl fürs kommende Schuljahr auf rund 4300 Schulanfänger sinken. In einem Zeitraum von zehn Jahren ging die Gesamtzahl der Duisburger Grundschüler um 21,5 % zurück. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen und Konsequenzen in Form von Schulschließungen haben.
Gefährdet sind acht Grundschulen, die in den letzten beiden Schuljahren – zusammengenommen -- weniger als 72 Schüler aufgenommen hatten. „Besonders hoch ist die Differenz zwischen Raumprogramm und Schülerzahl in Meiderich/Beeck, Mitte, Süd und Rheinhausen“, erläuterte Ralf Hörsken, Chef der Duisburger Bildungsholding, im jüngsten Schulausschuss.
Die „bis zu acht Kleinstschulen“, die bereits zum Schuljahr 2011/2012 nach und nach aufgelöst werden sollen, „lassen aufgrund dauerhafter Einzügigkeit keinen gesicherten Schulbetrieb mehr zu“, sagte Hörsken.
Martin Fey, Sprecher der Grundschulleiter, forderte im Namen seiner Kollegen statt der Schließungen auf „Qualität vor Quantität“ zu setzen nach der Maxime „Kurze Schulwege – kleine Klassen — kleine Schulen“.
Zwar betonte die Schulverwaltung, „auch andere Kriterien als Anmeldezahlen – wie etwa zumutbare Schulwege und baulicher Zustand der Schule“ – sollten berücksichtigt werden. „Dennoch kommen wir nicht umhin, Schulraum einzusparen, von dem wir jetzt schon mindestens 15 % zu viel vorhalten“, so Hörsken, „dazu zwingen uns Haushaltssicherung und Vorgaben der Bezirksregierung.“
Welche Schulen am Ende betroffen sein werden, entscheide sich in einem „Zeitstrahl bis zum November 2010“, sagte der Holding-Geschäftsführer. „In dieser Zeit werden Einzelgespräche mit den Schulen geführt.“ Das Ergebnis werde am 16. September dem Schulausschuss vorgelegt und am 4. Oktober dem Rat. Auf der Tagesordnung standen auch: die Realschulen. „Unter Beobachtung“ wegen rückläufiger Anmeldezahlen stehen derzeit die Stadtbezirke Walsum (zwei Realschulen) und Hamborn (ebenfalls zwei). In Rheinhausen sieht die Schulverwaltung aber schon „dringenden Handlungsbedarf“, will statt der bisher zwei Schulen (Rheinhausen, Willi-Fährmann) „nur noch einen starken Standort“ übrig lassen.