Duisburg. .

Nach der Aufsehen erregenden Enthüllung der riesigen David-Skulptur von Hans-Peter Feldmann im Kantpark – Ecke Friedrich-Wilhelm- und Düsseldorfer Straße – plant Raimund Stecker, seit Anfang Februar Direktor des Lehmbruck-Museums, den Park zu umzäunen.

Anlässlich eines Treffens des Museums-Freundeskreises warb er dafür, „den Park zu öffnen, indem man ihn nachts schließt“. Stecker: „Ich gestehe, dass es mich ärgert, dass 20 bis 30 Personen im Kantpark wohnen, die verhindern, dass sich viele Leute dort wohlfühlen.“ Der Museumschef wünscht sich einen „Bürgerpark mit dem Museum als Kulturzentrum“. Er könne sich durchaus vorstellen, dass Liegestühle verliehen, ein Karussell aufgebaut werde oder eine Terrasse mit Gastronomie entstehe. Er denkt an einen „Bürgerpark“ wie den Hyde Park in London oder die Tuilerien in Paris. Stecker wünscht sich einen Park, in dem sich alle wohlfühlen. Geschlossen werden solle er von 23 bis 7 Uhr. Den Zaun soll ein Künstler gestalten. Stecker verhandelt mit dem 1941 in Irland geborenen Michael Craig-Martin.

Im Gespräch mit der WAZ erläuterte der Museumschef, wie er sich die Finanzierung vorstellt: „Das Museum übernimmt das Künstlerhonorar, die Lehrwerkstatt von Krupp-Mannesmann schweißt, und die Arge macht den Sockel.“

Kulturdezernent Karl Janssen zu Steckers Wunsch: „Ich musste eine Nacht drüber schlafen, aber finde es gut.“ Zwar könne der Eindruck von Ausgrenzung entstehen, „das wäre fürchterlich“. Aber, so Janssen: „Wir wollen einen Bürgerpark, und der braucht Schutz in der Nacht.“

Außerdem will Stecker nicht, dass weiterhin Konzerte im Lehmbruck-Trakt des Museums stattfinden. Für Konzerte sei ein Raum im Museum geplant worden, der bislang nicht genutzt werde: das Auditorium. Der Lehmbruck-Trakt aber habe eine „grunddemokratische Struktur“ und sei „nicht als Guckkastenbühne“ geeignet. Die Architektur sei genau auf die Lehmbruck-Skulpturen zugeschnitten , die wegen der Konzerte zum Teil nicht an die vorgesehenen Stellen und auf nicht vorgesehene Sockel gestellt wurden. Außerdem mache die Bestuhlung den Museumsmitarbeitern viel Arbeit – „760 Stunden pro Jahr“ – und beim Verrücken der Skulpturen, die dem Flügel weichen müssen, seien schon Werke beschädigt worden.