Duisburg. .

Das Duisburger Straßennetz ist zwar kein Totalschaden, aber als optimal würde es auch kein Verkehrsteilnehmer bezeichnen. Mancherorts ist das Fahren auf den Straßen eine holperige Angelegenheit, die die Stoßdämpfer und Federung der Autos durchaus heftig auf die Probe stellt.

Doch wirklichen Erneuerungsbedarf haben nur 19,3 Kilometer Fahrbahnstrecke im Stadtgebiet, so hat die Stadt errechnet. Angesichts von 1120 Kilometern Duisburger Straßen zuzüglich 80 Kilometern landwirtschaftlicher Wirtschaftswege hört sich das erst einmal nach wenig an, läppert sich aber zusammen, wenn man viel im Stadtgebiet unterwegs ist.

Dabei unterliegen die Straßen einer kontinuierlichen Überwachung. Dabei werden Gefahrenstellen kurzfristig vom Bauhof behoben, Schäden und Mängel im Laufe der Zeit beseitigt. Doch das ist alles eine Frage des Geldes. Und das ist in den letzten Jahren kontinuierlich weniger geworden. Zur Zeit fließen bei einem Gesamtvolumen im städtischen Haushalt von etwa 1,4 Milliarden Euro inklusive Personalkosten etwa 4,6 Millionen Euro in die Straßenunterhaltung. Dazu kommen noch einmal 1,3 Millionen Euro für die Brückenunterhaltung.

Die Flicken, die nach dem Winter, viele Frostlöcher gestopft haben, werden schneller wieder herausbrechen als manchen lieb ist. Dabei ist langanhaltender Dauerfrost für die Straßen nicht so schädlich, wie Temperaturen um den Gefrierpunkt, mit schnellen Wechseln zwischen Tauen und Frieren. Nichtsdestotrotz wird durch die niedrigen Temperaturen die Elastizität des Straßenbaubitumens herabgesetzt, er wird spröde und es folgen Belastungstests für die Autofederungen.

Auch die 178 städtischen Brücken haben unter den Temperaturen, dem gewachsenen Verkehrsaufkommen und Umwelteinflüssen gelitten. Vor allem aufgrund der Verschleißteile wie Fahrbahnübergänge, Lager und Korrosionsschutz müssen sie häufiger repariert werden und kosten dementsprechend mehr Geld im Unterhalt. Doch auch der normale Unterhalt reicht irgendwann nicht mehr, wie jetzt der marode Karl-Lehr-Brückenzug von Kaßlerfeld nach Ruhrort zeigt. Ob es Chancen gibt, mehr Unterstützung vom Bund zu bekommen? Da antwortet die Stadt kurz und bündig: „Leider keine.“