Duisburg. .

(Geld-)Not macht erfinderisch: Das Immobilienmanagement Duisburg will eine Gebührenpflicht für Lehrerparkplätze an Schulhöfen einführen, um zusätzliches Geld in die Stadtkasse zu bekommen. Duisburger Lehrer laufen Sturm gegen den Plan.

Auf der Suche nach Einnahmequellen ist die Stadt erfinderisch – neben der Sexsteuer soll es auch den Lehrern ans Portemonnaie gehen. Das Immobilienmanagement (IMD) will eine Gebührenpflicht für Lehrerparkplätze an Schulhöfen einführen. Die Kollegen wollen sich aber nicht schröpfen lassen, denn der Platz soll 300 Euro im Jahr kosten. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat 1200 Unterschriften gesammelt, um sich gegen das Vorhaben zur Wehr zu setzen. 4500 Kollegen gibt es insgesamt, die an Duisburger Schulen unterrichten.

Uwe Rohde vom IMD bat um Verständnis, dass er aktuell nichts sagen will, weil das Thema im Rat entschieden wird und er nicht vorgreifen will. Landesweit sei es aber so üblich, dass Lehrer die Parkplätze an Schulen kostenlos nutzen könnten.

Fünf oder sechs Taschen

Der GEW-Vorsitzende Norbert Müller ist entrüstet: „Ich bring doch nicht nur mich zur Schule, sondern auch die Unterrichtsmaterialien“, erklärt er, manche Kollegen würden täglich fünf oder sechs Taschen zur Schule schleppen. Und da seine Kollegen nicht blöd sind, werde das Vorhaben ins Leere laufen: „Wir parken im Umland und das verursacht absehbar Chaos“, prognostiziert Müller. Allein am Walther-Rathenau-Berufskolleg in Hamborn, wo er selbst unterrichtet, würden dann rund 70 Lehrer in den umliegenden Straßen parken, was sicher die Anwohner auf den Plan rufen werde.

Drei Städte in NRW, darunter Solingen, hätten die Gebührenpflicht nach einer Testphase wieder aufgegeben, weil die Lehrer ins Umland ausgewichen seien. In Düsseldorf seien die Parkkosten zumindest an die kostenlose Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs gekoppelt.

Unterschiede zwischen City und Peripherie

Bei seiner Beschwerde macht Norbert Müller Unterschiede zwischen dem Innenstadtbereich, wo sich niemand beschweren würde, und der Peripherie. „Da werden ja auch sonst keine Gebühren erhoben, wieso sollen dann Lehrer zahlen?“, fragt der Gewerkschafter. Er betont: „Diese Einnahmen wird es nicht geben!“

Parallel zu seinen eigenen Interessen hat Müller auch an der Gründung des Interessen-Bündnisses „Wir zahlen nicht für eure Krise“ mitgewirkt, das gestern überparteilich eine Demonstration vor dem Duisburger Rathaus organisiert hatte.