Duisburg. .

Ein Duisburger Pfarrer ist am Freitag „in den einstweiligen Ruhestand“ versetzt worden. Der heute 64-Jährige hatte sich in seinen früheren Gemeinden im Landkreis von Fulda sowie in Kassel Minderjährigen unsittlich genähert. Nun wird geprüft, ob er für den Kirchendienst weiter tragbar ist.

Seit 1996 arbeitet ein katholischer Pfarrer, der sich wegen sexueller Übergriffe auf Ministranten verantworten musste, in einer Duisburger Gemeinde. Die weiß nichts von der Vergangenheit des Pfarrers, der am Freitag sowohl vom Essener Bischof als auch vom Bischonf in Fulda in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde. Stadtdechant Bernhard Lücking erklärte auf Anfrage der WAZ: „Der Pfarrer übt ab sofort keine priesterlichen Dienste mehr aus.“ Und Bistumssprecher Ulrich Lota erläuterte: „Es wird auch gutachterlich geklärt, was heute mit ihm ist. Ob er noch für den kirchlichen Dienst tragbar ist, entscheidet letztlich Rom nach den bei uns vorgenommen Voruntersuchungen.“

Der mittlerweile 64-jährige Pfarrer hatte sich in den 80er und 90er Jahren Ministranten in seiner Gemeinde im westlichen Landkreis von Fulda in unsittlicher Weise genähert. Nachdem ihn Betroffene angezeigt hatten, wurde er versetzt und in Kassel rückfällig. Dort verging er sich erneut an Messdienern. Er wurde daraufhin nach Duisburg versetzt mit der Auflage, in der Altenseelsorge zu arbeiten. „Bislang ist er offenbar nicht mehr auffällig geworden. Trotzdem müssen wir das prüfen“, sagt Stadtdechant Bernhard Lücking. Er habe darauf gedrängt, dass das Bistum die Gemeinde so schnell wie möglich informiere. Doch das sei bisher nicht geschehen.