Duisburg. .

Am 25. März beginnt in Duisburg der Prozess um den Tod eines Mitglieds der Rockerbande Bandidos. Angeklagt ist ein Mitglied der verfeindeten Hells Angels. Die Polizei geht davon aus, dass die Rocker in Gruppen anreisen werden. Das Landgericht verschärft die Sicherheitsmaßnahmen.

Die verfeindeten Rockergruppen Hells Angels und Bandidos liefern sich in ganz Deutschland einen erbitterten Kampf. Am vergangenen Wochenende kam es in Kiel und Berlin erneut zu Gewaltexzessen - dabei ist der negative Höhepunkt in der seit Jahren schwelenden Auseinandersetzung, erst wenige Monate her. Ein Mitglied der Bandidos wurde am 8. Oktober vor der Vereinskneipe „The Fat Mexican“ im Hochfelder Rotlichtviertel niedergeschossen.

In der kommenden Woche beginnt der Prozess gegen den vermeintlichen Schützen, ein 31-jähriges Mitglied der Hells Angels. Die Vorbereitungen bei Justiz und Polizei laufen bereits auf Hochtouren. Unterstützung erhalten die Beamten von ihren Münsteraner Kollegen, die bereits vor zwei Jahren einen Mordprozess aus der Szene am Landgericht Münster begleiteten.

Massenschlägerei zum Auftakt

„Man kann davon ausgehen, dass die Gruppen sich außerhalb der Stadt treffen und dann jeweils geschlossen anreisen“, erklärte ein Sprecher der Polizei Münster. Zum Auftakt des Verfahrens im Dezember 2007 kamen 600 Rocker in die Studentenstadt - nach einer Massenschlägerei kam es zu 100 Festnahmen.

Auch am Landgericht Duisburg, wo der Mordprozess am 25. März beginnen wird, bereitet man sich vor. Neben den Sicherheitsschleusen am Eingang des Gebäudes wird es zusätzliche Kontrollen beim Einlass in den Sitzungssaal geben. „Es besteht ein großes mediales Interesse“, sagt Sprecher Stefan Ullrich.

Wie viele Rocker letztlich zu erwarten sind, ist unklar. „Micha“, Pressesprecher der Bandidos, erklärte gegenüber der WAZ: „Die Geschichte ist so schlimm, natürlich sagt man da: Ich bin dabei.“ Folgen ihm seine Kollegen, wird Duisburg zumindest kurzzeitig zur Hauptstadt der Rockerfehde.