Duisburg.
Duisburg kann aufatmen - buchstäblich: 160 Ginko-Bäume, deren Früchte zu erheblichen Geruchsbelästigungen von Anwohnern geführt hatten, werden verschwinden. Im Herbst sollen die Arbeiten beginnen. Dass die Bäume überhaupt gepflanzt wurden, war laut Stadt ein Irrtum.
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Diese Bäume stinken den Duisburgern: In den Herbstmonaten der vergangenen zwei Jahre häuften sich bei der Stadt Beschwerden über extreme Geruchsbelästigungen durch Bäume: durch die Früchte von Ginkos. Konkret ging es um weibliche Ginkos - denn nur diese tragen überhaupt Früchte. Wenn diese reifen, entsteht Buttersäure - vorsichtig ausgedrückt übelriechend, außerdem setzte sich das Sekret auf Straßen und Autos fest. Nun handelt die Stadt: In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Umweltausschuss, die weiblichen Stinke-Ginkos auszutauschen - gegen die männliche, fruchtlose und somit geruchsneutrale Variante dieser Bäume. Im Herbst geht’s los, im Frühjahr 2011 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
120.000 Euro wird der Austausch kosten
Dass überhaupt weibliche Ginkos gepflanzt wurden, war laut Stadt ein Irrtum. Eigentlich sollten nur männliche Bäume Duisburgs Straßen und Plätze zieren. Den Baumschulen als Lieferanten sei es jedoch in der Vergangenheit nicht immer möglich gewesen, weibliche und männliche Bäume zu unterscheiden. Denn Früchte tragen die Bäume erst, wenn sie 15 bis 20 Jahre alt sind. So kam es, dass sich ehedem unter die 746 Ginkos im Duisburger Stadtgebiet 160 weibliche mischten - und dass das Problem so lange unerkannt blieb. Mittlerweile, so die Stadt, könnten die Baumschulen jedoch garantieren, dass nur männliche Bäume geliefert werden. Eine Wiederholung des Fehlers scheint also nicht allzu wahrscheinlich.
120.000 Euro wird der Austausch der Pflanzen kosten - eine Summe, die der Grünpflege-Etat der Stadt auch in finanziell schwierigen Zeiten durchaus hergebe. Zudem sei es billiger, die Stinker zu ersetzen, als die betroffenen Straßen und Plätze regelmäßig nass zu reinigen.