Duisburg/Düsseldorf.

Eine Serie von Brandstiftungen in der Düsseldorfer Altstadt und der Duisburger City hielt im Sommer 2009 Anwohner und Polizei in Atem. Die Feuerwehr musste Menschen mit der Drehleiter retten. Nun steht ein 20 Jahre alter Mann aus Rheinhausen wegen Brandstiftung vor Gericht.

In der Düsseldorfer Altstadt gingen Plastikstühle vor einer Gaststätte in Flammen auf, in Duisburg war es ein Müllcontainer. Innerhalb weniger Wochen gingen im August und September 2009 Müllcontainer in Flammen auf, wurde Mobiliar vor Gaststätten angezündet, qualmte es auf Toiletten von Kneipen, wurden Marktwagen ein Raub der Flammen. Als Täter muss sich seit Dienstag ein 20-Jähriger aus Rheinhausen vor der Jugendkammer des Landgerichts Duisburg verantworten.

Die Anklage listet 16 Fälle auf, in denen der Heranwachsende gezündelt haben soll. Nach den Worten des Vorsitzenden der Jugendkammer nur ein Ausschnitt der Taten, von denen die Staatsanwaltschaft Kenntnis erlangt hat.

Wegen ähnlicher Vorfälle aufgefallen

Der voll geständige Angeklagte war erst kurze Zeit vor Beginn der Brandserie von Rügen nach Duisburg umgezogen. Auch in seiner Heimat war er bereits wegen ähnlicher Delikte aufgefallen, sollte als Auflage des Amtsgerichts Bergen 20 Stunden psychologische Beratung absolvieren, was er jedoch nie tat.

Nur wenige Wochen, nachdem der junge Mann nach einem Streit Mutter und Großmutter verlassen hatte und zu einer Tante nach Duisburg umgezogen war, begann er auch in Duisburg und bei seinen regelmäßigen nächtlichen Streifzügen durch die Düsseldorfer Altstadt zu zündeln.

Am 27. August verursachte er einen großen Sachschaden, als er einen Müllcontainer am Buchenbaum, in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofs anzündete. Das Feuer beschädigte Fassade und Fenster eines Hauses. Nur einen Tag später mussten Menschen mit Drehleitern aus einem Gebäude an der Schneidel-Wibbel-Gasse in Düsseldorf gerettet werden. Der 20-Jährige hatte Plastikstühle vor einem Restaurant angezündet. Der Brand erfasste einen gasbefüllten Heizpilz. Flammen schlugen sechs Meter hoch.

Sachschaden liegt bei rund 400 000 Euro

„Nur mit einem Feuerzeug“, beschrieb der Angeklagte seine Vorgehensweise. Brandbeschleuniger habe er nie benutzt. Und: „Über mögliche Folgen habe ich mir nie Gedanken gemacht.“ Verletzt wurde niemand. Der verursachte Sachschaden soll bei rund 400 000 Euro liegen. In einigen Fällen hatte der Angeklagte beim Löschen geholfen, in anderen als angeblicher Zeuge die Polizei zunächst auf eine falsche Fährte gesetzt.

Für das Verfahren sind drei weitere Tage angesetzt. Das Urteil wird kommende Woche erwartet.