Duisburg..

Bis zum 4. Spetember – also bis sechs Wochen nach der Loveparade-Katastrophe – wird der Tunnel an der Karl-Lehr-Straße als Trauerstätte gesperrt bleiben. Danach werden die Trauergaben in Vitrinen ausgestellt.

Eine sechswöchige Trauerzeit ist Brauchtum in unserem Kulturkreis. Eben so lang wird der Tunnel an der Karl-Lehr-Straße, in dem vor 14 Tagen bei der Loveparade-Katastrophe 21 Menschen ihr Leben verloren, auch noch eine Pilgerstätte bleiben. Der Verkehr soll dort ab Samstag, 4. September, wieder fließen.

Dies war eine der ersten Entscheidungen, die der „Bürgerkreis Gedenken“ auf seiner Gründungssitzung am Freitag beschloss. Diese neue Gruppierung setzt sich aus Mitgliedern der bürgerschaftlichen Vereinigungen Bürgerstiftung Duisburg, von Pro Duisburg, des Stadtsportbundes, des Hochfelder Vereins „Zu-kunftsstadtteil“, des Integrationsrates, der Künstlerschaft und der Stadtverwaltung zusammen. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, Wege zu finden, wie das Gedenken an die Opfer der Loveparade fortgeführt werden kann.

Kulturdezernent Karl Janssen bedankte sich gleich zu Beginn des Treffens zunächst bei jenen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, die sich „mit großem Engagement für die Trauerstätte im Tunnel und die Trauerarbeit eingesetzt haben“. Für die Bürgerstiftung war Gabriela Grillo zugegen, die neben Janssen zur offiziellen Sprecherin dieses Bürgerkreises ernannt wurde. Sie verdeutlichte, dass „wir alle dazu beitragen wollen, der Trauer einen würdigen Rahmen zu erhalten und gemeinsam ein Zeichen der Versöhnung setzen“. Ein großer, wichtiger Schritt in dieser Richtung ist das Anbringen einer Gedenktafel. Die soll im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am 4. September geschehen, wenn der Tunnel wieder für den Verkehr freigegeben wird.

Sammeln und bewahren

Und was geschieht mit all den persönlichen Dingen, die an mehreren Stellen im Tunnel zum Gedenken an die Opfer, Verletzten und Helfer abgelegt wurden? Auch da hat der „Bürgerkreis Gedenken“ bereits eine würdige Antwort gefunden: Kerzen, Kränze, Trauergaben wie Stofftiere oder selbst gemalte Bilder und Erinnerungszettel sollen in einer gläsernen Vitrine gesammelt und bewahrt werden. Der Standort ist auch schon ausgewählt. Und es ist ein passender: Er soll im Innenhafen zwischen dem Kultur- und Stadthistorischen Museum sowie dem „Garten der Erinnerung“ zu finden sein.

Die Runde war sich zudem einig, das es in Duisburg eine Gedenkstätte geben muss, die den Angehörigen der Opfer und auch den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt einen angemessenen Ort der Trauer bieten soll.

Die Beratungen darüber gehen im „Bürgerkreis“ weiter. Dieser will sich fortan mit a llen Beteiligten einmal in der Woche treffen.