Duisburg. .

Die Evangelische Freikirche in Hochfeld mit Unterstützung der Katholischen Gemeinden St. Lucia und St. Barbara gewährt dem 19-jährigen Mamadou Allareny Diallo Kirchenasyl. Der junge Mann soll am Donnerstag abgeschoben werden.

Mamadou Allareny Diallo ist erst 19 Jahre alt und hat in seinem jungen Leben schon viel Schmerz und Leid erfahren. In Duisburg ist er das erste Mal in seinem Leben glücklich geworden. Am Donnerstag soll er abgeschoben werden. Um die Rückführung zu verhindern gewährt ihm die Evangelische Freikirche in Hochfeld mit Unterstützung der Katholischen Gemeinden St. Lucia und St. Barbara Kirchenasyl.

Der Afrikaner stammt aus Guinea und ist in sehr ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Sein Vater starb 2004, seine Mutter versuchte, durch Kleinhandel die vier Kinder durchzubringen. Angesichts der Armut seiner Familie verließ Mamadou mit zehn Jahren das Elternhaus und schloss sich einem Mann an, der mit einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen einen kleinen Laden in der Hauptstadt Guineas (Conarky) betrieb. Im Alter von 14 Jahren musste Mamadou Diallo mit ansehen, wie sein Chef und ein Jugendlicher von Soldaten erschossen wurden. „Danach war mein Leben in Gefahr“, sagt der junge Mann.

Odyssee durch Afrika

„Er floh aus dem Land und durchlebte eine Odyssee in verschiedenen afrikanischen Ländern“, erklärt Hermann Mahler vom Unterstützerkreis der Kirche. Schließlich gelangte er nach Libyen, wo er wieder Zeuge gewaltsamer Verbrechen wurde. 2007 setzte er in einem Flüchtlingsboot mit 40 weiteren Personen nach Lampedusa in Italien über. „Da Italien zu dem Zeitpunkt mit der Zuwanderung von Flüchtlingen hoffnungslos überfordert war, wurde er sehr bald obdachlos, hat unter Brücken geschlafen, war ohne Mittel und ärztliche Betreuung“, beschreibt Hermann Mahler. Mamadou Diallo hat einen Asylantrag gestellt, der negativ beschieden wurde. Er musste das Land verlassen.

Über die Schweiz, wo er ebenfalls vergeblich Schutz gesucht hat, gelangte er im Februar 2009 nach Deutschland. Seit Anfang des Jahres wohnte er in einem Asylbewerberheim in Baerl. „Hier wurde ihm mitgeteilt, dass auf Grund internationaler Abkommen, Italien als Erst-Einreiseland für sein weiteres Schicksal zuständig ist“, sagt Mahler. Aus diesem Grund sollte der 19-Jährige heute nach Italien abgeschoben werden. Mamadou Diallo hat panische Angst vor einer Rückschiebung. In Italien drohen ihm Abschiebehaft oder erneute Obdachlosigkeit.

„Mein größter Traum ist es, Deutschland meine Heimat nennen zu dürfen“, sagt Mamadou Diallo.