Der SPD-Landtagsabgeordnete Sören Link lässt nicht locker: „In Duisburg fehlen rund 220 Lehrer, landesweit sogar über 4000.”

Der Politiker attackiert die Landesregierung, die zwar Lehrerstellen geschaffen habe, aber nichts unternehme, damit sie auch besetzt werden.

„Rechnet man um, dann beträgt der Unterrichtsausfall in Duisburg 220 000 Stunden im Schuljahr”, erklärt Sören Link, der in akribischer Kleinarbeit das Zahlenmaterial für Duisburg auf der Basis der Angaben aus dem Schulministerium überprüfen ließ. Danach klafft eine Lücke zwischen Lehrerstellen und Lehrkräften. Am stärksten betroffen seien Berufskollegs und Grundschulen, aber auch Förderschulen.

So fehlten beispielsweise am Robert-Bosch-Berufskolleg 15 von 86 Lehrkräften, am Walther-Rathenau-Berufskolleg 14, an der Christian-Zeller Förderschule elf von 37; an Duisburger Grundschulen fehlen 53. Nachgefragt hat die SPD auch bei den Schulen in Sachen Klassenstärke: Danach sitzen 11 000 Duisburger Kinder und Jugendliche in Klassen mit 30 oder mehr Schülern.

SPD-Oberbürgermeisterkandidat Jürgen C. Brandt: „Der Lehrermangel trifft unsere Kleinsten und die jungen Menschen, die vor dem Berufseinstieg stehen und unsere Hilfe brauchen.”

Vorschläge, etwas gegen den Lehrermangel zu tun, haben die Sozialdemokraten auch: Der Sozialindex (Stellenzuschlag für Gemeinden mit besonderen Herausforderungen) sollte „schulscharf” gelten; Schulen sollten nicht besetzte Lehrerstellen wieder kapitalisieren dürfen, um z.B. durch Einstellung von Verwaltungsassistenten und Sozialarbeitern die Lehrer zu entlasten, die dann mehr Unterricht erteilen könnten. Und: Das Land sollte die Altersgrenze für die Verbeamtung wieder heraufsetzen, um Quereinsteiger zu locken.

„Um Lehrer nach Duisburg zu holen, könnte auch die Stadt einen Beitrag leisten und ihnen verbilligte Grundstücke anbieten”, so Brandt.