Duisburg. .
Auch die zehn Duisburger Krankenhäuser sind auf die Loveparade vorbereitet: Sie arbeiten am Partytag mit mehr Personal, haben ihre Kapazitäten ausgebaut. Denn sie rechnen mit einem erhöhten Patientenaufkommen
Noch einmal schlafen, dann ist die Loveparade da. Damit die über eine Million erwarteten Besucher einen unbeschwerten Party-Tag verbringen können, bedarf es aber auch Tausender Helfer, die den Ablauf der Mega-Veranstaltung sicherstellen.
Dazu gehören neben Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten und städtischen Kräften auch die zehn Krankenhäuser im Stadtgebiet, die am Tag des Ausnahmezustandes allesamt in Alarmbereitschaft versetzt sind und ihren Stab an diensthabenden Mitarbeitern entsprechend ausgeweitet haben.
Beispiel: Klinikum Duisburg. Die Zahl der Ärzte in der Ambulanz wird im Haus am Rande des Kalkwegs in Wedau von fünf auf zwölf mehr als verdoppelt. Dasselbe gilt fürs Pflegepersonal. Es gibt zudem mehr Behandlungsplätze, mehr Betten in der Aufnahme- und der Intensivstation. „Wir rechnen mit einem deutlich erhöhten Patientenaufkommen, sind aber gut vorbereitet“, sagt Dr. Ole Ackermann, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, der seit einem halben Jahr mit seinem Team den Tag der Loveparade in seiner Klinik plant.
leitstelle entscheidet, wohin
Diese Maßnahmen wurden von allen zehn in Duisburg befindlichen Krankenhäusern getroffen. Welcher Patient in welches Haus transportiert wird, entscheidet zentral die Feuerwehr-Leitstelle. Sie hat den Überblick, in welchem Haus noch freie Kapazitäten sind. „Bei der Loveparade 2007 in Essen gab’s 2500 Krankentransporte, 500 Patienten wurden stationär behandelt, nur zehn mussten länger als 24 Stunden in den Kliniken bleiben“, nannte Dr. Ole Ackermann konkrete Zahlen.
Im Erfahrungsaustausch kam heraus, dass die meisten Partygäste wegen Kreislaufproblemen nach Wassermangel (Dehydratation) oder aber wegen übermäßigen Alkohol- und/oder Drogenkonsums eingeliefert wurden. „Deshalb haben wir unseren Bestand an Infusionen deutlich erhöht“, erzählen Uwe Heigel und Darko Lazic, die beiden Pflegedienstleiter in der Zentralambulanz. Zudem werden mehr Krücken bereitgestellt. Auf dem nur mit Schotter geebneten Gelände rechnen die Ärzte vor allem mit vielen Sprunggelenks-Verletzungen. Festes Schuhwerk ist daher wichtig.
30 Sanitätsstationen
Am Rande der beiden Laufrouten zum Festivalgelände, die alle Gäste durch die Innenstadt und Neudorf bzw. Dellviertel zur Karl-Lehr-Straße führen, werden rund 30 Sanitätsstationen aufgebaut. Dort und auf dem Party-Areal selbst kümmern sich rund 1300 Kräfte um erschöpfte oder verletzte Raver. Dazu gehören ehrenamtliche Einsatz- und Rettungssanitäter, Rettungsassistenten, Krankenschwestern und -pfleger sowie Notärzte. Sie gehören zu den Maltesern, Johannitern, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Arbeiter-Samariter-Bund. Die meisten von ihnen reisen aus dem gesamten Bundesgebiet an und haben sich für die Loveparade extra Urlaub genommen.
Auch die Fachstelle für Suchtvorbeugung und Jugendsuchtberatung des Suchthilfeverbundes Duisburg wird an diesem Tag den Feiernden mit Rat und Hilfe zur Seite stehen. Ziel ist es, mit den jungen und oft Drogen konsumierenden Leuten ins Gespräch zu kommen. 30 Fachkräfte stehen in einem Ritterzelt, das in der Chill-Out-Area des Festivalgeländes angesiedelt ist, für Gespräche zu Verfügung.