Duisburg. .

Die Aktion „Die WAZ öffnet Türen“ ermöglichte Lesern einen Blick hinter die Türen der König-Brauerei. Schnell wurde klar, dass Bier heute nicht mehr von Hand sondern fast vollständig vom Computer aus gebraut wird.

Bei gutem wie bei schlechtem Wetter – Bier ist ein Volksgetränk und das König Pilsener in Duisburg sowieso. Bei der Aktion „Die WAZ öffnet Türen“ konnten 21 Leser hinter die Pforten der König-Brauerei in Beeck blicken und erfahren, mit welch maschinellem Aufwand das Duisburger Kultbier produziert wird, bevor es in der Flasche landet. Denn: „Viel zu wenige Biertrinker wissen, wie viel Arbeit in der Herstellung steckt“, findet Brauereiführer Hans-Dieter Meppelink.

Gerade einmal vier Zutaten – Wasser, Gerste, Hopfen und Hefe – müssen miteinander vermischt werden, damit das alkoholhaltige Getränk entsteht. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg.

Ohne Maschinen läuft in der Brauerei nichts mehr

Die Führung beginnt schweißtreibend, bei 30 Grad im Sudhaus. Hier wird Gerstenmalz mit Wasser vermischt. „Die sogenannte Maische durchläuft verschiedene Temperaturstufen“, erklärt Meppelink, „dabei werden feste von flüssigen Bestandteilen getrennt.“ Danach wird die Flüssigkeit gekocht und mit Hopfen angereichert. „Die Menge des Hopfens ist verantwortlich für die Herbe des Bieres“, erklärt Meppelink und beantwortet damit die Frage von Rainer Dwornik, der wissen will, „warum ein Köpi bitterer schmeckt als Veltins, Krombacher oder Warsteiner“.

Die Aufgabe des Bierbrauers dabei? „Brauprozesse steuern und überwachen“ – am Computer. Denn ohne Maschinen läuft auch in der König-Brauerei nichts mehr. Von einst 1400 Mitarbeitern in den 1960er-Jahren sind heute noch etwa 300 übrig. Nur die Hälfte von ihnen arbeitet in der Brauerei, der Rest ist für Verwaltung und Betrieb zuständig.

Nach dem Filtern ist das Pils goldfarben und glasklar

Und die Maschinen stehen nicht still: Durch ein kilometerlanges Rohrsystem verlässt die bittere Flüssigkeit das heiße Sudhaus in den kühleren Gärkeller, gut zehn Meter unter der Erde. Die Flüssigkeit wird in acht Gärtanks geleitet, von denen jeder 800 000 Liter fassen kann. „Pro Tank sind das vier Millionen Gläser Bier“, erzählt Meppelink den staunenden Zuhörern. Hier wird der Flüssigkeit Hefe hinzugefügt, ohne die ist der Gärungsprozess unmöglich; „und ohne Gärung kein Alkohol“, weiß der Brauereiführer. Eine Woche dauert der Gärungsprozess, danach muss das Jungbier etwa 14 Tage bei Null Grad reifen. Die Leser fröstelt’s. Genau so haben sie sich das Bierbrauen vorgestellt.

Die letzte Station, die das gereifte König Pilsener durchläuft, bevor es abgefüllt werden kann, ist die Filtrationsanlage. Hier werden Eiweiße und Hefereste entfernt. Nur so wird das Bier „goldfarben und klar – so wie ein Köpi eben aussehen muss“, erklärt Meppelink stolz. Danach läuft das Pils in Drucktanks und ist bereit zur Abfüllung. Und was wäre eine Brauereiführung ohne ein erfrischendes Pils zum Abschluss? Die begeisterten WAZ-Leser kamen jedenfalls in den Genuss. Prost!