Duisburg. .

Die Faszination vom Still-Leben Ruhrschnellweg hält in Duisburg auch nach der Veranstaltung an. Kulturdezernent Karl Janssen steht der Idee einer Wiederholung trotzdem skeptisch gegenüber.

Eigentlich hätte die A40 am Montagmorgen schon um 3 Uhr freigegeben werden können, so Ruhr-2010-Sprecher Clemens Baier.

Die Still-Leben -Besucher hatten ihren Müll selbst entsorgt, die 3000 THW-Helfer die 20 000 Tische um 22.46 Uhr „komplett abgebaut“, wie Sprecherin Annika Nitschke sagt. Dann noch die Kehrmaschinen drüber und die Abnahme durch die Polizei – und das Still-Leben war Vergangenheit.

Doch die Faszination hielt an. Auch bei Kulturdezernent Karl Janssen: „Ich bin nachhaltig begeistert.“ von 8.30 bis 18 Uhr sei er auf der Strecke gewesen, habe alle drei Bühnen auf Duisburger Gebiet besucht, sei auf ein „irres Engagement der Vereine und Gruppierungen“ gestoßen. Und er hat – nicht als einziger – einen Sonnenbrand davon getragen. Warum ihn das Still-Leben so begeistert hat? „Das war ein Fest, da gab’s preiswerte Getränke, keinen VIP-Bereich, keine Eintrittskarten. Es war wirklich ein Fest für alle.“ Es sei ein soziales Fest gewesen, so Janssen, und habe gezeigt: „Man war Ruhri und man war stolz darauf.“

Vielleicht könne man dieses „soziale Element“ ja auf andere Veranstaltungen übertragen. Das Still-Leben aber müsse etwas Besonderes bleiben, sieht Janssen skeptisch auf Wiederholungsgedanken.

„Immer noch überwältigt“ war die Kulturhauptstadt-Beauftragte Dr. Söke Dinkla am Montag. Das Still-Leben habe „alle Erwartungen übertroffen“. Auch das Programm auf der Bühne der Stadt Duisburg sei „super angenommen“ worden. Dinkla fand sowohl die Eröffnung durch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die per Hubschrauber gekommen war, „bewegend“ als auch die türkische Tanzgruppe Afir, die am Ende des Tages noch mit den Besuchern auf der Straße getanzt habe. „Keiner hat was Negatives gesagt, alle hatten sich super verpflegt mit Picknick und Sonnenschirmen.“

Auch Dinkla betont das Einzigartige der Veranstaltung. „Das ist eine Erinnerung fürs Leben, das hat die Kulturhauptstadt hervor gebracht, sie ist der Motor dieses Projekts gewesen.“

„Eine wunderbar ruhige, fröhliche, friedliche, supertolle Party“, blickt Stadtsprecher Frank Kopatschek zurück. Auch das „Nadelöhr“ Treppe an der Max-Peters-Straße sei entspannt bewältigt worden.

Der Gastronomie im Innenhafen dürfte Rekordumsätze gemacht haben. Es gab Restaurants, die „leer gefuttert“ waren.