Duisburg. .
Ruhr.2010 bescherte der Stadt ein neues Besucher-Zentrum. Der Leerstand der alten Tourist-Information soll bald beendet sein. Und: Die Zahl der Hotelübernachtungen ist im Kulturhauptstadtjahr stark gestiegen.
Wer über die Gründung eines Geschäfts nachdenkt, dem werden eigentlich drei wesentliche Punkte ans Herz gelegt, die es zu beachten gelte, um erfolgreich zu verkaufen: 1. Standort, 2. Standort und 3. Standort. Den hatte die Duisburg-Marketing-Gesellschaft (DMG) eigentlich in Form der Tourist-Information in einem eher hübsch-hässlichen Gebäude in Sichtweite des Hauptbahnhofs.
Dieser schwarz-weiße Kubus wurde 1999 für 1,2 Mio. D-Mark gebaut und stand nach dem Umzug der Tourist-Information ins Besucher-Zentrum im City-Palais leer. Jetzt scheint es endlich einen neuen Mieter zugeben. Wie DMG-Chef Uwe Gerste auf Anfrage erklärte, werde dort im August ein Reisebüro eröffnen. Mehr könne er noch nicht sagen, da der Betreiber das Projekt selbst der Öffentlichkeit vorstellen wolle.
Besucher-Zentrum nur schwer zu finden
Nun benötigte das Visitor Center in den letzten Wochen Werbung in eigener Sache. Denn für die Touristen, die aus dem Hauptbahnhof kommen, war und ist das Besucher-Zentrum so leicht nicht mehr auffindbar. Aus diesem Grund wurden nun Wegweiser auf dem Bahnhofsvorplatz, gegenüber des eigentlich guten Standorts vis-a-vis der alten Touristinformation und gegenüber des City-Palais montiert.
„Es gab aber keine Probleme für Besucher, das Visitor-Center zu finden“, lautet die Überzeugung von Uwe Gerste. Denn auch zuvor habe man unter anderem auf den großen City-Light-Postern für den neuen Standort geworben.
An starken Tagen rund 1000 Besucher am neuen Standort
Die Zahlen sprechen nach Gerstes Darstellung für sich: „An starken Tagen haben wir rund 1000 Besucher an unserem neuen Standort.“ Und die wollen nicht nur Informationen, sondern stehen auch auf die Werbeartikel, die dort verkauft werden. „Das sind heute wesentlich mehr, die wir an dem alten Standort gar nicht so gut präsentieren konnten.“ Allein das A-40 T-Shirt mit der Aufschrift „Woanders is auch scheiße“ sei am Tag nach dem Stillleben ein Renner, hieß es.
„In den ersten fünf Monaten des Jahres verzeichnen wir einen Anstieg bei den längeren Hotel-Übernachtungen um 21,7 Prozent“, freut sich Uwe Gerste über Ruhr.2010. „Wenn das so übers Jahr bleibt, werden das 70 000 Gäste mehr sein.“ Laut Statistik gebe der Besucher über mehrere Tage 130 Euro in einer Stadt aus. Nach einem festgelegten Schlüssel würden aus den Übernachtungszahlen auch die Tagesbesucher errechnet, die im Durchschnitt knapp 29 Euro ausgeben. „Das wären zusammengerechnet dann rund 70 Millionen Euro zusätzlicher Umsatz in Duisburg in diesem Jahr.“