Duisburg. .

Alle Dixi-Klos Europas stehen auf der A 40. Denn zum Still-Leben am Sonntag werden allein in Duisburg mehr als 85 000 Besucher erwartet. Aus Sicherheitsgründen herrscht absolutes Glasverbot.

3000 Dixi-Klos. In ganz Europa gibt’s jetzt keine mobilen Toiletten mehr mit vier Stehplätzen für Männer. Fürs Still-Leben auf der A 40 am kommenden Sonntag haben die Veranstalter den Markt auch in Polen leer gefegt. Schließlich ist für mindestens eine Million Leute zu sorgen – allein in Duisburg werden über 85 000 erwartet. Natürlich wurde dabei auch an Frauen, Kinder und Menschen mit Behinderungen gedacht, versichern die Organisatoren.

Das Still-Leben, die „längsten Tafel der Welt“, ist eine logistische Großtat. 12 000 Menschen sind wegen dieses gigantischen Ruhr-2010-Amüsements beruflich unterwegs auf der autofreien Bahn: THW-Leute, Feuerwehr, Polizei, freiwillige Helferinnen und Helfer.

Glas ist aus Sicherheitsgründen tabu, auch Verkauf, Werbung und Grillen sind verboten

Die Veranstaltungszeit am Sonntag, 18. Juli, zwischen 11 und 17 Uhr, gestaltet von kreativen Bürger-Teams an 20 000 aneinandergereihten Tischen ist der Kern des Still-Lebens. Aber es muss vorgesorgt, begleitet und nachgearbeitet werden. Folglich wird die A 40 – auf Duisburger Gebiet zwischen Rheinhausen und Kreuz Kaiserberg – schon vollständig gesperrt ab Samstagabend, 17. Juli, 22 Uhr. Und sie wird für den Autoverkehr unbefahrbar bleiben bis zum Montag, 19. Juli, 5 Uhr.

Der Auf- und Abbau der Holztische und Bänke läuft über Nacht. 27 Grad Celsius lautet die Prognose für das Sonntagswetter zurzeit. Das ist sicher besser als 33 Grad, denn Asphalt-Spuren können sich heftig aufheizen. Daher der Tipp der Organisatoren: Unbedingt etwas zu trinken mitnehmen – aber nur in Plastikflaschen. Glas ist aus Sicherheitsgründen absolut tabu. Einen kleinen Imbiss einzustecken, wäre auch nicht verkehrt. Ruhr-2010-Sprecher Marc Oliver Hänig: „Es gibt zwar Versorgungsstände, aber sie haben nur ein paar Getränke, Obst, Kekse, solange der Vorrat reicht, denn wegen der Autobahnsperrung sind Nachlieferungen nicht möglich.“ Für die Tischbestücker gelten ebenfalls Tabus: Verkauf, Werbung und Grillen sind untersagt.

Der Müll soll in der Tonne landen

Die Feuerwehr hat vorsorglich ein paar Löschfahrzeuge auf der Strecke platziert und hofft, dass sie nicht gebraucht werden. Also „ keinesfalls Kippen in die ausgetrocknete Landschaft werfen, Zigaretten nur auf der Straße ausmachen.“

Und wer räumt’s weg? „Wir hoffen auf ein gesittetes und friedliches Miteinander“, erklärt Thomas Patermann, Chef der Wirtschaftsbetriebe Duisburg. Mit seinen 58 Mitarbeitern, die an diesem Wochenende Dienst haben, geht er davon aus, dass der Müll bitteschön in den 230 Tonnen landet, die an der örtlichen Route platziert werden. 23 Kehrmaschinen sollen dann am Sonntagabend reinen Tisch machen, wenn die Still-Leben-Tische weg sind.