Duisburg/Düsseldorf. .
Der Duisburger SPD-Chef Ralf Jäger wurde am Donnerstag als Innenminister im Kabinett der neuen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft vorgestellt. Dass er Chancen auf dieses Amt haben könnte, wurde in den letzten Wochen bereits als Nachricht gehandelt.
Mit der Ernennung von Ralf Jäger (SPD) stellt unsere Stadt zum zweiten Mal einen gebürtigen Duisburger als Landes(innen)minister. Neben Harald Schartau - danke an den Hinweis des Users „Hallo Duisburg“ - können eigentlich auch Fritz Holthoff (SPD) und Heinrich Weitz (Zentrum, CDU) als „Duisburger Minister“ durchgehen. Doch weder der eine noch der andere ist in dieser Stadt geboren. Beide verbindet allerdings viel mit unserer Stadt, in der sie 2006 (Hothoff) und 1962 (Weitz) auch verstorben sind.
Der neue Innenminister der rot-grünen Landesregierung legt am Donnerstagnachmittag im Landtag seinen Amtseid ab. Dass er Chancen auf dieses Amt haben könnte, wurde in den letzten Wochen bereits als Nachricht gehandelt.
Geboren wurde Ralf Jäger am 25. März 1961 . Nach dem Abitur im Jahr 1981 absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Später studierte er von 1997 bis 2000 Pädagogik an der Universität Duisburg. Von 1985 bis 2000 arbeitete der heute 49-Jährige als Fachreferent im Gesundheitswesen.
Seit 1985 Gewerkschaftsmitglied
1983 trat er in die SPD ein und gehörte dem Ortsverein Meiderich an, dessen Vorsitzender er von 1996 bis 2005 war. Im gleichen Jahr wurde er Vorsitzender der Duisburger SPD. Von 1989 bis 2000 war er Mitglied des Rates der Stadt Duisburg und zuletzt stellvertretendert Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Seit 1985 ist er Gewerkschaftsmitglied. Jäger ist Vorsitzender der gemeinnützigen Gesellschaft für Beschäftigungsförderung.
Seit Juni 2000 gehört der neue Innenminister des Landes dem Düsseldorfer Landtag als Abgeordneter an. Von April 2004 bis Mai 2005 war er Kommunalpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Im November 2004 wurde er zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion für die Bereiche Innen-, Rechts- und Kommunalpolitik gewählt.
Drei weitere Minister
Jägers „Ministerkollege“ Heinrich Weitz wurde in Linnich geboren. Er war vojn 1920 bis 1927 zunächst Beigeordneter in Duisburg, wurde dann Oberbürgermeister in Trier (bis zur Machtergreifung 1933). Er arbeitete als Rechtsanwalt in Duisburg als ihn die Alliierten zum ersten Duisburger Oberbürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg beriefen. Von 1947 bis 1952 war er Finanzminister des Landes.
Fritz Holthoff war gebürtiger Dortmunder. 1954 wurde er Oberschulrat in Duisburg, drei jahre später wurde er Schuldezernent. Als 1966 die sozial-liberale Koalition die Regierungsgeschäfte in Düsseldorf übernahm, wurde Fritz Holthoff Kultusminister (bis 1970).
Harald Schartau (SPD) wurde nach der Landtagswahl 2000 in Nordrhein-Westfalen am 27. Juni 2000 zum Minister für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie ernannt . Mittelfristig sollte Schartau die Nachfolge von Wolfgang Clement als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen antreten. Als er Superminister in Berlin wurde, scheiterte dies daran, dass Schartau kein Landtagsmandat hatte, was die Landesverfassung aber vorschreibt.