Duisburg. .

Das Baden im Rhein birgt unberechenbare Risiken. Erst am Wochenende sind zwei junge Männer dort ertrunken. Die Polizei warnt ausdrücklich vorm Schwimmen in dem offenen Gewässer.

Der Fall der jungen Männer, die am vergangenen Wochenende im Rhein ertrunken sind, beschäftigt in Duisburg nach wie vor die Gemüter. Dabei sind die Gefahren, die dort beim Schwimmen lauern, seit Jahrzehnten bekannt. „Wir empfehlen grundsätzlich, nicht im Rhein zu baden. Das ist zu gefährlich“, erklärte Polizeisprecher Ramon van der Maat der WAZ.

Die 18 und 19 Jahre alten Männer aus Krefeld wurden am Samstag in der Nähe der Hafeneinfahrt in Uerdingen vor den Augen dreier Begleiter beim Baden von der Strömung mitgerissen und schließlich unter Wasser gedrückt. Eine sofort eingeleitete Suchaktion, an der zwei Hubschrauber, ein Feuerlöschboot sowie die Wasserschutz- und Landpolizei beteiligt waren, blieb ergebnislos. Am Montag wurden die ertrunkenen Opfer dann in Duisburg in der Nähe des Hafenkanals bzw. in Baerl ans Ufer gespült. „Es waren in diesem Jahr die beiden ersten Badetoten auf 220 Kilometern Rhein in NRW“, sagte van der Maat. Zuletzt wären meistens zwischen fünf und sechs Tote pro Jahr zu beklagen gewesen. Negativer Höhepunkt war 2003 mit 18 Badetoten, so der Polizeisprecher.

„Die starke Strömung ist unberechenbar und gefährlich!“

Stichprobe gestern Nachmittag in Rheinhausen: Die Brücke der Solidarität ist nur einen Eiswürfelwurf weit entfernt. Gnadenlos brennt die Sonne vom stahlblauen Himmel herab. Hier am Ufer, an einem kleinen Stück Sandstrand, haben es sich Sabine Karolewicz und Vincenza Hartmann gemütlich ge-macht. Sie sitzen auf Handtüchern, genießen den Traum-Sommer und blicken auf die Frachtschiffe, die sich mit mächtigem Vortrieb einen Weg durch die Fluten furchen. „Ich gehe höchstens mit den Füßen ins Wasser, um mich abzukühlen. Aber darin schwimmen? Auf gar keinen Fall! Die starke Strömung ist unberechenbar und gefährlich“, sagt Sabine Karolewicz. Sie schätzt diesen Stammplatz, an den sie an kälteren Tagen gern auch zum Angeln geht. Verständnis für jene, die sich weiter ins Wasser hineintrauen, hat sie nicht. Das sieht auch Vincenza Hartmann so: „Zum Schwimmen gehe ich ins Freibad. Hier ist mir das viel zu riskant.“ Das Sonnenbaden reiche völlig aus.

Franz Rietveld aus Beeck ist oft in Walsum am Rheinufer unterwegs. „Da ist die Hölle los – vor allem am Wochenende.“ Er selbst geht aber nicht dort ins Wasser. Auch sein Tenor lautet: „Zu gefährlich.“