Duisburg. .
Immer mehr Menschen entscheiden sich für alternative Bestattungsformen abseits des klassischen Friedhofes. Mit einem neuen Grabfeld – dem Memoriam Garten – versucht der Waldfriedhof in Wanheimerort diesem Trend entgegenzuwirken.
Selbst Friedhöfe bekommen in der heutigen Zeit Konkurrenz. Gestorben wird zwar immer, aber die Menschen entscheiden sich häufiger für alternative Bestattungsformen. Mit einem neuen Grabfeld – dem Memoriam Garten – versucht der Waldfriedhof in Wanheimerort dem Beerdigungstrend entgegenzuwirken.
„Der Friedhof hat kein Monopol mehr. Mit einem solchen Konzept wie dem Memoriam Garten haben wir auf dieses Problem eine Antwort gefunden“, erklärt Lüder Nobbmann, Vorsitzender des Bundes deutscher Friedhofsgärtner. Bislang ist das neue Grabfeld in Duisburg deutschlandweit einzigartig. Aber Lüder Nobbmann ist davon überzeugt, dass sich das Konzept auf weiteren Friedhöfen durchsetzen wird.
Und die Idee ist ebenso einfach wie zeitgemäß. Der Memoriam Garten soll ein Ort der Ruhe, der Erinnerung an die Verstorbenen und der Trauer sein, der den individuellen Lebensstilen der Menschen Rechnung trägt. Das wirklich Einzigartige ist aber, dass keine der Grabstätten unbepflanzt verkauft wird. Wer seine letzte Ruhe im Memoriam Garten findet, dessen Grab ist von einem farbenprächtigen Blumenmeer umgeben. Die fertigen Grabstätten werden nämlich zusammen mit einem Dauerpflegevertrag über die Laufzeit von 20 Jahren in einem „Rundum-Sorglospaket“ zum festen Endpreis angeboten.
„Wir bieten damit ein Qualitätsprodukt an“, sagt Lüder Nobbmann. Die Hinterbliebenen bekommen jegliche Last der Bestattung abgenommen und können sich mit ihrer Trauer an einem gärtnerisch liebvoll gestalteten Ort auseinandersetzen. In diesem Sinne ist eine parkähnliche Umgebung mit Ruhebänken und Wasserspielen entstanden, die individuelle Grabstätten unterschiedlichen Typs bereithält.
Vor elf Monaten begannen die Arbeiten an dem Memoriam Garten, der am Samstag mit der Segnung durch Pastor Henryk Rak von der Gemeinde St. Michael eröffnet wurde. Im Vorfeld haben sich sieben Friedhofsgärtnereien zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen.
Mit Unterstützung der Wirtschaftsbetriebe Duisburg haben sie das Konzept des Memoriam Gartens auf dem Waldfriedhof entwickelt. „Wir waren von der Idee fasziniert, weil es den Duisburgern eine besondere Möglichkeit der Bestattung bietet“, sagt der Friedhofsgärtner Fritz Mölders. Dabei haben die Landschaftsgärtner und Steinmetze auf Symbolkraft gesetzt. „Die Anlage ist bewusst offen gehalten worden, um die Offenheit der Menschen im Ruhrgebiet zu symbolisieren“, erklärt Mölders.
Zwei Beerdigungen haben bereits auf dem neuen Grabfeld stattgefunden. Weitere werden auf dem größten Friedhof in Duisburg noch folgen. Die Wirtschaftsbetriebe und die beteiligten Friedhofsgärtnereien sind davon überzeugt, dass sich die viele Mühe und Arbeit auszahlen wird, die in das harmonisch gestaltete, parkähnliche Grabfeld investiert wurde.