Duisburg. .
Restaurantbesitzer Eyyüphan Duy lädt Jungen und Mädchen zum Essen ein - und unterstützt die Arbeit des Vereins Immersatt , der sich um Kinder aus ärmeren Familien kümmert.
„Richtig lecker“, schwärmt Ayshe (8). Und das Beste? „Natürlich das Eis“, kommt es prompt von Antonia (10). Gut getafelt und einen schönen Nachmittag verlebt haben 20 Kinder im Innenhafen.
Die Speisenfolge kam auch bei den Jungs wie Henry und Hakan (beide 11) prima an: Spaghetti bolognese und Stracciatella mit Vanillecreme.
Eingeladen hatten Neslihan Hazar und Eyyüphan Duy, Inhaber des Restaurants „Cubar“. Das Ehepaar, das selbst vier Kinder hat, will mit den Kids aus Hochfeld und Stadtmitte in Verbindung bleiben.
Der Kontakt lief über den Kinder- & Jugendtisch Immersatt, der sich für Kinder aus armen Familien einsetzt. „Wir haben in einem Fernsehbericht von diesem Duisburger Verein erfahren“, berichtet das Gastronomen-Ehepaar. „Danach warteten wir erst einmal ab, weil sich ja am Anfang immer gehäuft Spendenwillige melden. Wir möchten aber dauerhaft Hilfe leisten.“
Eyyüphan Duy: „Von diesem Juli an werden wir einmal im Monat etwa 20 Kinder zum Essen einladen. Außerdem gehen bis zum Jahresende vom Preis jeden Essens, das im Cubar zwischen 13 und 17 Uhr bestellt wird, 50 Cent an den Verein Immersatt. Überwiesen wird monatlich.
Außerdem möchte man noch einen Beitrag in Sachen Esskultur leisten: „Die Kinder können unsere Profi-Küche besuchen, vielleicht unter Anleitung selbst etwas kochen.“ Der Verein Immersatt ist dankbar. „Ein türkischer Unternehmer, der uns auf diese Weise unterstützt, ist ein exzellentes Vorbild für die Kinder. Sein Beispiel zeigt: Es ist zu schaffen, sein Leben hier zu meistern“, unterstreicht Immersatt-Geschäftsführer Ralf Menrad (41) die Bedeutung der Aktion.
„Ausschließlich mit Spendengeldern finanziert Immersatt mehrere Angebote: Zum einen verteilt der Verein täglich 1000 Frühstücksbeutel, dazu frisches Obst und Gemüse in 28 Duisburger Schulen. In den Immersatt-Räumen in der Altstadt und in Ruhrort wird für einen angemeldeten Kinderkreis Mittagessen zubereitet (50 Cent pro Mahlzeit). „Wir versorgen Kinder aus 18 verschiedenen Nationen“, erklärt Menrad. „Das ist ganz normal gelebte Integration.“ Aber nicht nur fürs körperliche Wohlergehen möchte der Verein sorgen.
Auch Bildung und kulturelle Erlebnisse zählen zu den Bedürfnissen der Kinder, um die er sich bemüht. „Weil sie durch die materielle oder seelische Befindlichkeit in den Familien häufig zu kurz kommen“, so Immersatt-Mitarbeiterin Sabine Schmidt.
So wird Nachhilfe organisiert und regelmäßige Hausaufgabenbetreuung für 70 Kinder, getragen durch 20 bis 30 Ehrenamtliche. Aber auch Kurse wie Töpfern und Musizieren gibt’s. Schmidt: „Die Eltern sind einbezogen. Wir halten immer Kontakt.“