Duisburg. .

Um ein harmonisches Miteinander der vielen Glaubensrichtungen in Duisburg zu fördern, wird der Evangelische Kirchenkreis Duisburg heute Dr. Sabine Plonz als Pfarrerin für Islamarbeit, Integration und Migration vorstellen.

Im Stadtgebiet leben knapp 500 000 Menschen aus über 150 Nationen, die einer Vielzahl von Glaubensrichtungen angehören. Um ein harmonisches Miteinander zu fördern, wird der Evangelische Kirchenkreis Duisburg heute Dr. Sabine Plonz als Pfarrerin für Islamarbeit, Integration und Migration vorstellen.

Hauptamtlich verfügt sonst nur die Rheinische Kirche in Köln über ein Pendant. Die 48-Jährige hatte zuvor eine Gastprofessur an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg inne. Ihrer neuen Aufgabe im Ruhrgebiet blickt sie gespannt entgegen, ist es für sie doch fast eine Rückkehr in die Heimat – ihre ersten acht Lebensjahre hatte die gebürtige Coesfelderin in Dortmund verbracht. „Ich glaube, dass Integration für die Evangelische Kirche ein absolutes Zukunftsthema ist. Stadt und Gesellschaft sind multikulturell, allerdings verfestigt sich dies erst langsam im Bewusstsein der Menschen. Die Kirche muss diese Gelegenheit nutzen und mitgestalten“, so Plonz.

Gerade die Kirchen selbst, ist sich Plonz sicher, müssen diese Entwicklung akzeptieren und zugleich lernen, damit umzugehen. So freut sich die Pfarrerin, die keine eigene Gemeinde haben wird, auch darauf, ihren eigenen Glauben im Licht anderer religiöser Vorstellungen zu sehen.

„Ich möchte ein Ansprechpartner für die islamische, aber auch die jüdische Gemeinde sein“, meint Plonz. Einen Gedankenaustausch möchte sie vor allem bei solchen Themen vorantreiben, die für alle Beteiligten gleichermaßen wichtig sind: „Gerade in der Öffentlichkeit gibt es starke Vorurteile gegen den Islam. Man muss zwar kritisieren dürfen, aber Pauschalurteile drängen gerade Menschen mit gemäßigten Ansichten in die Enge.“

Nach der Amtseinführung durch Superintendent Armin Schneider wird es heute um 17 Uhr einen Gottesdienst in der Marxloher Kreuzkirche geben. Im Anschluss findet eine offene Gesprächsrunde zum Thema „Verantwortliches Handeln für die Stadt“ statt. Mit Leyla Özmal, Zehra Yilmaz, Michael Rubinstein und Heinz Maschke erwartet Plonz fachkundige Protagonisten.