Duisburg.

Oberbürgermeister Adolf Sauerland hat am Wochenende die wirklich allerletzte Gelegenheit verpasst, mit einem Rücktritt die politische und moralische Verantwortung für das Loveparade-Desaster zu übernehmen. Ein Kommentar von Wolfgang Gerrits.

Oberbürgermeister Adolf Sauerland hat am Wochenende die wirklich allerletzte Gelegenheit verpasst, mit einem Rücktritt die politische und moralische Verantwortung für das Loveparade-Desaster zu übernehmen. Er klebt weiter an seinem Stuhl.

Für seine Augen-zu-und-durch-Politik hat kein Mensch mehr Verständnis. Wann begreift er endlich, dass es zehn Tage nach der Tragödie im Tunnel ein Weiter so nicht geben kann. Warum blendet er, starrsinning in seinem Verhalten und getrieben von einem Unschuldsempfinden, die viele Kritik aus? Hat er kein Gespür mehr für Empfindungen und Gefühle der Betroffenen, die vom Chef der Verwaltung und der damit zuständigen Genehmigungsbehörde nur noch hören wollen: Ich räume meinen Stuhl. Mit dieser längst überfälligen Erklärung machte Sauerland auch den Weg frei für eine saubere Aufarbeitung der Tragödie im Rathaus selbst.

Sauerland kann doch nicht so naiv sein, zu glauben, dass er noch jemals in dieser Stadt seinen Repräsentationspflichten nachkommen könnte. Wie sollte das funktionieren?

Adolf Sauerland kann nicht länger in und für Duisburg politisch tätig sein. Beim weitaus größten Teil der Bevölkerung hat der OB sämtlichen Kredit verspielt. Wann sieht er das endlich ein und räumt das Feld?