Duisburg. .

Die Stadt muss sparen und zwar gewaltig. Zuweilen treibt der auferlegte Zwang jedoch seltsame Blüten. Denn künftig könnte es massive Einsparungen bei den Schulhausmeistern im Stadtgebiet geben.

Barbara Laakmann, Schulleiterin an der Alfred-Hitz-Schule in Bergheim-Rheinhausen, kann sich nicht vorstellen, dass ihr Hausmeister zugleich eine weitere Schule betreuen soll. Das Schulgebäude wurde 1928 erbaut und viel hat sich seitdem nicht getan. Das Arbeitspensum für die gute Seele der Lange Straße ist beachtlich. Um 7 Uhr werden die Tore der Hauptschule aufgeschlossen, um 17 Uhr erlischt das Licht und der Schultag ist beendet. In der Zwischenzeit muss der Hausmeister vielfältige Herausforderungen meistern. Im Optimalfall ist er Sozialarbeiter, Handwerker, Sicherheitsfachmann und Psychologe zugleich. Eingeschlagene Fenster in der Turnhalle oder fachgerechte Entsorgung giftiger Stoffe aus dem Naturwissenschaftstrakt – dem Aufgabenfeld sind keine Grenzen gesetzt.

Doch es gibt ein weiteres Problem: „Unsere Schule soll offen sein, aber es soll nicht jeder rein. Es kommt auch vor, dass Fremde durch das Haus laufen, wir versuchen das im Blick zu haben. Aber Sicherheit heißt vor allem präsent zu sein“, sagt Laakmann. Sind die Lehrer im Unterricht, kann nur der Hausmeister für ein gewisses Sicherheitsgefühl sorgen. Mehrere Stunden täglich auf ihre Allroundkraft verzichten zu müssen, wäre für Laakmann jedenfalls eine Katastrophe. „Er kennt fast jedes Kind mit Namen – es ist auch nicht ungewöhnlich, dass sich die Schüler bei ihm ausweinen“, so Laakmann. Müsste der Hausmeister eine zweite Schule betreuen, wäre das für die 60-jährige Schulleiterin schlichtweg „furchtbar“.

Einen Seitenhieb für die Lehrer an Schulen, die ihren Hausmeister bereits „teilen“ müssen, kann sich Laakmann nicht verkneifen: „Die Kollegen nehmen es einfach klaglos hin und versuchen zu improvisieren. Letztlich geraten dadurch Arbeitsplätze in Gefahr.“

Uwe Rohde, Geschäftsführer des Immobilien-Management Duisburg, gibt immerhin teilweise Entwarnung: „Dass Grundschulen sich vermehrt Hausmeister teilen sollen, ist immer noch in der Diskussion. Für weiterführende Schulen sind aufgrund der größeren räumlichen Flächen ähnliche Maßnahmen nicht geplant.“