Duisburg. .
Mit der Vergabe von Zertifikaten an 40 frisch gebackene „Bus-Coaches“ setzte die DVG gestern eine Erfolgsgeschichte fort.
Seit neun Jahren stößt das Konzept, das Schüler in die Strategie der Deeskalation einführt, um Altersgenossen auf dem Weg zur und von der Schule in Bussen zu mehr Ordnung und Ruhe anzuhalten, auf zunehmendes Interesse.
Erfolgskonzept seit 2001
Ärger auf der Linie 919 gab im Jahr 2001 den Ausschlag, das Projekt ins Leben zu rufen. Die DVG kupferte eine Idee ab, die bereits bei der Bochum-Gelsenkirchener-Straßenbahn mit Erfolg praktiziert wurde. Statt auf mehr Kontrollpersonal zurückzugreifen, wurden Schüler zu Vermittlern geschult. Als Bindeglied zwischen Schule, DVG und Fahrgästen treten sie auf dem täglichen Schulweg in Bussen und Bahnen gegenüber Mitschülern für einen vernünftigen Umgang miteinander ein.
16 Doppelstunden umfasst die Schulung. Die jungen Menschen lernen ein selbstbewusstes Auftreten und werden geschult darin, Konflikte möglichst gleich im Keim zu schlichten. „Dafür, dass ihr nach dem Unterricht noch die Schulbank gedrückt habt, gebührt euch unsere Anerkennung und unser Dank“, so Helmut Schoofs, Pressesprecher der DVG.
Auch von der Polizei gab es ein dickes Lob für das freiwillige Engagement der Schüler. „Als wir die Sache gestartet haben, hätten wir niemals gedacht, dass wir so viele Präventionsmitarbeiter bekommen“, zeigte sich Thomas Kemper vom Kommissariat Vorbeugung hocherfreut.
Inzwischen beteiligen sich sieben Schulen in ganz Duisburg regelmäßig an der Ausbildung. Mit dem neunten Jahrgang, der nun seine Ausbildung abschloss, absolvierten insgesamt 207 Schüler den Kurs zum „Bus Coach“.
Der Erfolg ist messbar: Die DVG hat im Jahr 2009 rund 550.000 Euro für von Vandalen verursachte Schäden an Bussen und Bahnen ausgeben müssen, 150.000 weniger als im Jahr davor. Die Ausbildung der „Bus-Coaches“ schlägt dagegen nur mit 20.000 Euro zu Buche.
Auch die Schüler sind davon überzeugt, dass sie nicht nur etwas Gutes für andere tun. „Wir lernen selbstbewusstes Auftreten. Das kann man doch für das ganze Leben gebrauchen“, ist Pinar (15) von der Gottfried-Wilhelm-Leipniz-Gesamtschule überzeugt. Auch ihre 14-jährige Freundin Esra sieht durachaus den eigenen Nutzen: „Schließlich fahren wir selbst auch jeden Tag mit dem Bus und wollen, dass es da vernünftig zugeht.“