Duisburg. .
Normalerweise steht Duisburgs Hafen als größter Binnenhafen Europas und Umschlagplatz für Güter aller Art für harte Arbeit. Dass hier aber auch gefeiert werden kann, zeigte die 17. Auflage des Ruhrorter Hafenfestes.
„Gefeiert wurde in Ruhrort schon immer. Seit 17 Jahren geschieht das nun im großen Stil“, berichtete Dr. Edmund Baer, der Vorstand der Stadtwerke Duisburg und Schirmherr des Hafenfestes bei seiner Eröffnungsrede. Mit drei Doppelschlägen an der Schiffsglocke erklärte er die viertägige Veranstaltung am Freitag offiziell für eröffnet.
Die negativen Wettervorhersagen zwangen Baer, seine Funktion als Schirmherr recht wörtlich zu nehmen. „Ich verspreche, dass es nicht viel regnen wird“, prophezeite der Stadtwerke-Vorstand und ehemalige Ruhrorter. Dieses Versprechen konnte er für den Großteil des Wochenendes halten. Dass es dem ein oder anderen zu Beginn der Festivitäten trotzdem die Laune verhagelt hatte, lag dann jedoch mehr an der Niederlage der Fußballnationalmannschaft gegen Serbien.
Die Mienen der Besucher sollten sich bei einem Blick auf die Flaniermeile jedoch schnell wieder aufhellen. Alte Dampfschiffe, Musiker in nostalgischer Matrosenkleidung und eine kleine Dampflokomotive, die vor allem zum Transport der kleinen Gäste diente - durch den Ruhrorter Hafen wehte ein Wind aus vergangenen Tagen.
Auf der „Nordzee“, einem Dampfschlepper von 1913, konnten Interessierte Nostalgie nicht nur bestaunen, sondern auch erleben. Während der 45-minütigen Hafenrundfahrt gaben Kapitän Henkt Kragt und seine Crew Einblicke in den Maschinenraum des Oldtimers. „Eine Reise in eine andere Zeit“, schwärmte einer der Passagiere. „Wir kommen seit fünf Jahren immer hierher. Das Hafenfest ist weit über die Grenzen der Stadt bekannt“, lobte Kapitän Kragt, der mit seiner Besatzung aus dem Niederländischen Beverwijk angereist war.
Neben zahlreichen Angeboten rund um die Schifffahrt gab es auf drei Bühnen zudem Kultur vom Feinsten zu bewundern. Acts aus der Region wie zum Beispiel Teddy Technik und die Effekthascher, Rockorchester Ruhrgebeat oder Sting&Philamonixx hielten auf drei Bühnen das ganze Wochenende lang, was bereits das überaus spektakuläre Feuerwerk am Freitagabend versprochen hatte. Die eindrucksvolle Lichtshow von „Ruhrort in Flammen“ hatte zu später Stunde bereits den Fußball als Gesprächsthema Nummer eins abgelöst - gar zum Statisten degradiert.
Am gestrigen Sonntag gab es in Ruhrort außerdem noch die Möglichkeit, den Besuch des Hafenfestes mit einem ausgiebigen Geschäftsbummel zu verbinden. Alle Läden in Ruhrort luden von 13 bis 18 Uhr zum Shoppen ein. Mit dem Familien-Sonntag endete dann zwar der große Trouble zwischen Schifferbörse und Richard-Hinsdorf-Platz. Offiziell dauert das Hafenfest aber auch heute noch an. Ab 15 Uhr kommen im Festzelt Mühlenweide besonders Senioren auf ihre Kosten. Ab Dienstag steht wieder die Arbeit im Ruhrorter Focus. Die Hafenfest-Fans werden aber im nächsten Jahr wiederkommen.