Duisburg. .
„Geschafft“: Konzertpädagogin Lisa Unterberg schaut auf eine Saison zurück, die ebenso anstrengend wie erfolgreich war. 10 000 Kinder und Jugendliche haben Kontakt zu klassischer Musik gehabt.
2500 waren es beim Jeki-Konzert im März sozusagen auf einen Schlag. Aber es hat auch kleine Veranstaltungen gegeben, die für Lisa Unterberg ebenso rührend waren. Zum Beispiel beim Besuch einer Schulklasse: Nachdem die Residenzkünstlerin der Philharmoniker, der Geigerin Susanna Yoko Henkel, mit den Kindern Geige geübt hatte, fragte ein Mädchen die Künstlerin spontan, ob sie sie mal umarmen dürfe.
So hautnah geht es nicht immer zu, aber ganz nah kommt das Nachwuchspublikum den Musikern zum Beispiel bei der „InstrumenTour“, wenn Mitglieder der Duisburger Philharmoniker ihre Instrumente vorstellen und Schülern (der 3. bis 7. Klassen) dabei helfen, ihren Instrumenten erste Töne zu entlocken. Oder in der „Orchesterwerkstatt“ für Vorschulgruppen und Grundschulklassen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt in der kommenden Saison den Lehrern, um deren „schwierige Arbeit“ zu unterstützen, so Lisa Unterberg. Neben vier Workshops für Lehrer sind Lehrer aller Schulen und Erzieher am 22. September zu einem Stammtisch eingeladen (Anmeldung im Klasse.Klassik-Büro: l.unterberg@stadt-duisburg.de).
Drei Konzertreihen richten sich besonders an das jüngere Publikum. Und dabei geht es durchaus sportlich zu. So ist beim 2. Kinderkonzert das Publikum ab fünf Jahren ins „Weihnachtsliedertrainingslager“ eingeladen. Der Kinderchor der Rheinoper und die Philharmoniker laden alle, die unterm Weihnachtsbaum so richtig losschmettern wollen, am 5. Dezember zu einer entspannten Trainingseinheit ein. Zum Auftakt der Kinderkonzerte heißt es am 30. Oktober „Red’ mal Blech“ in der Zentralbibliothek; dabei geht es lustig und laut zu.
Beim 1. Erlebniskonzert (für 8- bis 88-Jährige) geht es um nicht weniger als die „Musikweltmeisterschaft“: Das Kölner Ensemble „Jazz mit Kick“ will zeigen, wie Fußball (ohne Vuvuzela) klingt. Später in der Spielzeit wird bewiesen, dass Elvis lebt und erscheint „Das Gespenst von Canterville“ – als Live-Hörspiel mit Erzählern und Philharmonikern.
Die Reihe „Playlist“ im Hundertmeister am Dellplatz setzt in der kommenden Saison auf „unkonzerte“ mit Titeln wie „unzüchtig“, wenn das Polyphonic Outlaws’ Jazz Project unter anderem Bigband-Musik spielt, die in den 70er Jahren den Sound zu Krimis und Pornos lieferte. Auf „unlauter“ freut sich Intendant Dr. Alfred Wendel zum Abschluss der Saison, kommt doch der „Jimi Hendrix der Geige“, Lorenz Blaumer.
Die 23-jährige Lisa Unterberg , die erst im Februar die Leitung von „Klasse.Klassik“ übernommen hat, bekommt Verstärkung. Christoph Wurm (22), wurde – wie zuvor Unterberg – mit dem Nachwuchsförderpreis Musikvermittlung und Musikmanagement der Freundesgesellschaft der Philharmoniker auszeichnet. Der Preis ist mit 2000 Euro dotiert. Der Hornist, der an der Folkwang-Hochschule studiert, hat u.a. Erfahrungen beim Bonner Beethovenfest gewonnen. Er freut sich auf ein Praktikum, „bei dem man wirklich was tun kann“.