Duisburg. .
Wegen Fälschens von Zahlungskarten müssen sich derzeit vier Bulgaren vor dem Landgericht Duisburg verantworten. Mit manipulierten Bankkarten sollen sie im Jahr 2009 nicht weniger als 216 Bankkunden um ihr Geld gebracht haben.
„Skimming“ heißt neudeutsch das, was den vier 31 und 34 Jahre alten Männern vorgeworfen wird. Durch Zusatzgeräte, die sie in wechselnder Beteiligung heimlich an Bankautomaten angebracht haben sollen, wurden die PIN-Nummern und Kundendaten von ahnungslosen Geldabhebern erfasst. Die Daten sollen dann nach Osteuropa übermittelt worden sein, wo Kopien der Bankkarten angefertigt wurden, die anschließend weltweit für Geldabhebungen eingesetzt wurden.
Rund 335.000 Euro soll das Quartett, das jetzt vor Gericht steht, an Schaden verursacht haben. Zur Tatzeit hatten die Männer keinen festen Wohnsitz in Deutschland, sondern sollen für ihre kriminellen Machenschaften kurzfristig eingereist sein.
In nicht weniger als 18 Bank-Filialen sollen die Täter ihre Apparaturen eingebaut und später mitsamt gestohlenen Daten wieder ausgebaut haben. In einigen der Fälle blieb es allerdings beim Versuch, weil die Geräte entdeckt und sichergestellt werden konnten.
Drei der Angeklagten schweigen bislang zu den Vorwürfen. Nur einer wollte sich zum Verfahrensauftakt zur Sache äußern. Er gab seine eigene Beteiligung an mehreren Taten zu und belastete einen Mitangeklagten schwer. Auch die beiden anderen Angeklagten hätten sich zu den Tatzeiten in Deutschland aufgehalten, so der 34-Jährige. Zudem machte er Angaben, auf welchem Wege die Daten nach Bulgarien geschickt wurden, wo sie von den Hintermännern bereits erwartet wurden.
Für das Verfahren sind bis Ende September acht weitere Verhandlungstage angesetzt.