Duisburg. .

Mit Prof. Dr. Norman Paech wird am 22. Juni ein äußerst umstrittener Referent einen Vortrag an der Universität Duisburg-Essen halten. Der emeritierte Hochschulprofessor sorgt mit Äußerungen zum Konflikt zwischen Israel und Palästina immer wieder für Aufregung.

Der emeritierte Hochschulprofessor Norman Paech sorgt mit Äußerungen zum Konflikt zwischen Israel und Palästina immer wieder für Aufregung. An der Uni Duisburg-Essen soll der ehemalige Bundestagsabgeordnete auf Einladung von Prof. Dr. Lothar Zechlin genau zu diesem Thema einen Gastvortrag halten. Die liberale Hochschulgruppe fordert in einer Pressemitteilung die Ausladung des 72-Jährigen. Die geplante Vorlesung des linksradikalen Israelgegners Norman Paech solle von der Universität unverzüglich abgesagt werden, heißt es in der Erklärung.

„Wer Kazam-Geschosse, die in Israel immer wieder dutzende Menschen töten als Neujahrsraketen und den Militäreinsatz Israels im Libanon als Vernichtungskrieg bezeichnet, darf den Studierenden solche Thesen jedoch nicht ohne den Anspruch einer kritischen Betrachtung in einer wissenschaftlichen Aura einimpfen“, erklärte die LHG-Vorsitzende Tanja Labusch. Zugleich würden die Jung-Liberalen eine Diskussionsveranstaltung mit Paech, „außerhalb des regulären Lehrbetriebs“, begrüßen.

Auf WAZ-Anfrage erklärte Prof. Dr. Zechlin, dass Paech zwar „Politik des Staates Israel kritisiert“, dies jedoch nicht mit „Antisemitismus“ gleichzusetzen sei. „In dem Zusammenhang ist festzuhalten, dass es zum Selbstverständnis der Universität gehört, Studierende auch mit Hilfe von Gastreferenten an Zeitfragen heranzuführen, in argumentativer Auseinandersetzung zu schulen und so zum kritischen Dialog zu befähigen“, ergänzte eine Uni-Sprecherin.