Kurt Krieger hat die große Rundreise hinter sich gebracht: In dieser Woche war der Möbelhändler aus Berlin zu Gast bei den Duisburger Rathausfraktionen, um für seine Pläne auf dem Gelände der „Freiheit“ die Werbetrommel zu rühren.
Ein Werbegeschenk hatte er auch von der Spree an den Rhein mitgebracht und zwar in Form einer abgeänderten Planung. War in den ersten Plänen neben diversen Möbelgeschäften, Lager- und Bürobauten noch ein 40 Meter hohes Hochregallager für die Fläche zwischen Hauptbahnhof, Autobahn A 59 und Eisenbahnstrecke vorgesehen, so ist der Hochbau aus den Skizzen verschwunden. Dafür gibt’s offenbar noch mehr Platz für Grünflächen und Freizeitnutzungen.
Nachdem in den letzten Wochen fast das gesamte Ratsspektrum außer der Bürgerunion die Möbelpläne abgelehnt hat und weiter auf Fosters Konzeption eines Büro- und Wohnquartiers setzen will, hat auch Kriegers Duisburg-Reise keine Trendwende erbracht.
Ganz deutlich wurde die CDU: „Wir sehen das Gelände als Filetstück für die Entwicklung Duisburgs an. Ohne Zweifel ist die Ansiedlung eines großen Möbelmarkts wünschenswert, aber nicht an dieser Stelle im Herzen der Stadt,“ so die Fraktionsvorsitzende Petra Vogt.
Während die Krieger-Planungen von 400 neuen Arbeitsplätzen ausgehen, so die Begründung der CDU-Ablehnung, sollten nach Foster bis zu 6000 Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor auf dem Gelände entstehen. Bereits bei der Vorstellung der Foster-Pläne 2009 sei auf einen möglicherweise lange, „in der Branche vollkommen typische“ Entwicklungsphase des ehemaligen Güterbahnhofs-Geländes prognostiziert worden: „Der Innenhafen hat in der Entwicklung auch über 20 Jahre gebraucht.“
„Für die Fläche haben wir Schöneres vor“, erklärte auch Frank Börner, planungspolitischer Sprecher der SPD. Für einen Möbelmarkt gebe es nach wie vor andere geeignete Flächen in der Stadt.
Für die SPD gehe es um drei Kriterien: Grünflächen, Arbeitsplätze und architektonische Qualität. Die Krieger-Pläne könnten nur durch großzügiges Grün überzeugen. Die Sozialdemokraten, so Börner, hätten aber durchaus begrüßt, dass Krieger offenbar bereit ist, an seinen Plänen zu arbeiten.
„Wir haben keinen Zeitdruck“, verweist die SPD auf weiteren Informations- und Beratungsbedarf. Die CDU hat sich bereits eindeutig festgelegt auf eine Entwicklung im Sinne von Fosters „Duisburger Freiheit“.