Duisburg. .
Urlaubsatmosphäre im Wasserviertel. Am Wochenende ist die Fußball-Weltmeisterschaft hier nur Nebensache. Denn die elfte Drachenboot-Regatta und das Innenhafenfest stehen an. Mit dabei sind auch 21 Mädchen vom St. Hildegardis Gymnasium.
„Wir wollen einfach nur Spaß haben. Wenn wir am Ende nass sind und viel gelacht haben, dann haben wir unser Ziel erreicht“, erklären die Schülerinnen vom St. Hildegardis Gymnasium. Die 21 Mädchen sind eine der zahlreichen Schülergruppen, die bei der vierten Drachenbootregatta-Stadtmeisterschaft um die Krone paddeln.
„Wir haben zwei Mal im Vorfeld zu den großen Spielen auf dem Masurensee trainiert und im Testlauf gegen unsere Elfer gewonnen“, strotzen die Achtklässlerinnen vor lauter Siegessicherheit. Nicht ganz so siegessicher war offensichtlich die Sportlehrerin der Mädchen. „Sie meinte, wenn wir alle in einem Boot sitzen, dann muss das ja untergehen und hat uns Blub Blub genannt“, erklärt Julia Franken, Trommlerin. „Also haben wir unser Team natürlich auch so genannt“, fügt die 14-Jährige hinzu. Zumindest was die gute Stimmung und vor allem die Lautstärke angeht, waren die Mädchen bereits vor Beginn der sportlichen Wettkämpfe Titelfavorit.
Trotz der Lockerheit und der allgemein von allen Gruppen geteilten Meinung „Hauptsache Spaß und gutes Wetter“, merkte man den jungen Paddel-Athleten, die sich an der Startlinie formierten, dann doch eine gewisse Anspannung an. „Wenn wir schon hier sind, dann wollen wir möglichst auch gewinnen“, erklärt ein Schüler vom Team „Mercator Taifun“. Seine Mannschaft legte die Messlatte im ersten Lauf des ersten Durchgangs auch schon sehr hoch und setzte sich unter anderem gegen ein Drachenboot voll mit Duisburger Lehrern durch.
Zum Takt der Trommler auf den Booten und begleitet von Sommermusik aus südlichen Regionen, entwickelte sich nach und nach eine echte Strandatmosphäre entlang der Promenade. Stolze Eltern und wahre Drachenboot-Fans mischten sich unter die Besucher der Innenhafengastronomie und verwandelten das Wasserviertel in eine farbenfrohe Fanmeile.
Dass zeitgleich in Südafrika der Startschuss zur Fußballweltmeisterschaft fiel, interessierte hier nur die Wenigsten. Auch wenn überall anders auf der Welt gestern Nachmittag König Fußball regierte – im Innenhafen gaben die Drachen den Ton an.