Duisburg. .

Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland will vorerst nicht über einen Rücktritt entscheiden. Das sagte er in einem Interview. Sauerland kündigte aber an, er wolle sich der Verantwortung stellen.

Ein hörbar angeschlagener Duisburger Oberbürgermeister war es, der am Morgen im Westdeutschen Rundfunk Position bezog zur Tragödie am Samstag. „Als Familienvater glaube ich zu verstehen, was in den Menschen vorgeht, die dieses Leid jetzt verkraften müssen“, sagte Sauerland. „Die ganze Stadt ist in Trauer und Betroffenheit“, noch heute solle ein Kondolenzbuch ausgelegt werden. Außerdem bereite man zusammen mit den Duisburger Kirchen eine Trauerfeier vor.

Gleichzeitig versprach Sauerland, die Ermittlungen zur Unglücksursache zu unterstützen: „Wir werden dazu beitragen, zu klären, was an der Rampe passiert ist.“ Zur Frage, bei wem die Verantwortung liege, sagte Sauerland lediglich: „Wir waren ein Austragungsort, und wir haben alles darum gegeben, ein sicherer Austragungsort zu sein. Dafür haben wir gearbeitet und dafür haben wir gekämpft.“

„Auch ich habe viele Fragen“

Nur allgemein äußerte er sich in dem Interview zur Frage, was er im Rückblick anders machen würde: „Im Nachgang blickt man auf solche Ereignisse immer anders zurück.“

In dem Interview mit WDR2 zeigte der Oberbürgermeister Verständnis dafür, dass es bei der Pressekonferenz am Sonntag zu teils lautstarker Kritik und Unmut über nicht beantwortete Fragen gekommen war. „Auch ich habe viele Fragen, und wir werden mit Hochdruck an den Antworten arbeiten.“

Vordringlichste Aufgabe sei allerdings zunächst, der Staatsanwaltschaft Informationen zukommen zu lassen und die „Puzzleteile zu einem Gesamtbild“ zusammenzufügen. Erst danach wolle er die Öffentlichkeit informieren und auch über die Frage eines Rücktritts entscheiden, so Sauerland: „Ich werde mich der Verantwortung stellen.“