In der Eissporthalle präsentierten am Wochenende Katzenhalter aus Europa 300 edle Stubentiger

„Da hätte man auch zehn Kinder bekommen können, das wäre weniger Arbeit gewesen!“ Schon um 10.30 Uhr am ersten Tag der Katzenausstellung in Duisburg ist Organisatorin Anneliese Hackmann gestresst. Die Vorsitzende des Deutsche Edelkatze e.V. und ihre Vereinskollegen haben dafür gesorgt, dass die Eissporthalle Wedau vorbereitet war, als am Wochenende Katzenzüchter aus dem In- und Ausland mit insgesamt 300 Rassetieren einfielen.

Nur eine Samtpfote in der Hauskatzen-Klasse

Außer in der Hauskatzenklasse – nur eine Samtpfote ist angemeldet und siegt somit automatisch – ist die Konkurrenz in allen Kategorien groß, an allen Ecken schnurrt, maunzt und schreit es. Hier wird gestreichelt, hier gefüttert, dort gekämmt.

Als Preis für den Vierbeiner gibt es einen Sack Futter

Der Champion-Titel, den die vierbeinigen Sieger abstauben, lässt nicht nur die Preise ihrer künftigen Nachkommen in die Höhe schießen und erfreut den Züchter, sondern bringt auch den Katzen einen Vorteil. Einen Sack Futter gibt's zu gewinnen, damit auch der strahlende Sieger selbst für den Schau-Tag belohnt wird.

Wirtschaftskrise drückt die Züchter

In den vergangenen Jahren war die Zahl der Aussteller noch größer, aber auch auf die Züchter drückt die Wirtschaftskrise, meint Hackmann. „Es ist eigentlich erstaunlich, wie viel Geld die Leute trotzdem noch investieren”, sagt sie, schließlich sei schon die Anreise, etwa aus Polen, nicht ganz billig. Finanzielle Probleme aber dürften die meisten Züchter eigentlich nicht haben. „Zwischen 500 und 1000 Euro”, müsse man in ein Rassekätzchen mit Stammbaum investieren. Auch in den Käfigen der pelzigen Wettbewerber deutet wenig auf Sparkurs hin: neben Futter, Wasser und Toilette, die per Reglement vorgegeben sind, gibt es Spielzeug, Kuschelkissen und blickdichte, bestickte Vorhänge in der Box. Die beiden Britisch Kurzhaarkatzen Mercedes Blue Iriston und Verena von Blue Lake schlummern in einer mit kompletter Bettgarnitur ausgestatteten Hängematte.

Automarke stand bei Namensfindung Pater

Ähnlich geht es dem kleinen Kater Murphy's Maseratii. Zwölf Wochen ist er alt – und verschläft die Aufregung auf Frauchens Arm. Seit 15 Jahren ist die Essenerin Anja Schormann Züchterin, ist „längst durch mit dem Alphabet” und gibt ihren Würfen inzwischen themenbezogene Namen. Maseratii stammt, wie man unschwer hört, aus einem Wurf, dessen Namen von Automarken inspiriert wurden.

„Teilweise haben die ja Namen, die kann man schon gar nicht mehr aussprechen”, berichtet Anneliese Hackmann augenzwinkernd. Ein Blick in den Ausstellungskatalog: „Grand International Champion Utopia von Helleland” und „World Champion Calgary Flame Troll of Frozen Forest” streiten um Siege, und Hackmann hofft, dass sie die Namen über die Lippen bekommt: „Wenn ich den Sieger ankündige, sprech ich den Namen einfach ganz schnell aus und hoffe, dass es keiner hört...”