„Wenn Förderung ist, ist eigentlich Vollgas!”
Ein Satz, der eigentlich auf einer Zeche in Moers gefunden wurde, der aber nun Thema der Abschluss-Ausstellung der drei Lehmbruck-Stipendiaten geworden ist. Zum 13. Mal wurden mit dem Trio Luka Fineisen, Ja´chym Fleig und Dragan Lovrinovic drei junge Künstler gefördert, die jetzt die bildhauerischen Ergebnisse ihres zweijährigen Aufenthaltes im Lehmbruck-Museum vorstellen dürfen. Die Ausstellung wird am Sonntag, 24. Mai, um 11.30 Uhr eröffnet.
Seit 1977 gibt es das Lehmbruck-Stipendium, mit dem in den frühen Jahren unter andere Künstler wie Ruud Dijkers, Klaus Kiel, Gabriella Fekete und Manfred Vogel mit Mitteln des Landes und der Stadt unterstützt wurden. So stellt die Stadt Duisburg im historischen Dreigiebelhaus den Stipendiaten kostenlos Wohnateliers zur Verfügung. Sie erhalten darüber hinaus Arbeitsmöglichkeiten in der ehemaligen Schreiner von HKM. Die Ausschreibung für die nächsten Stipendiaten liegt bereits vor. Wie Lehmbruck-Direktor Dr. Christoph Brockhaus veriert, ist die Förderung einer Künstlerin aus Südafrika vorgesehen.
Mit Positionen der zeitgenössischen Skulpturen überraschen zunächst aber noch einmal die drei aktuellen Stipendiaten. Die 1974 in Offenburg geborene Luka Fineisen hat im Foyer des Wechselausstellungsraumes eine Installation aus Zellophan mit dem Titel „85 Grad” geschaffen, die wie eine Wolke den Raum einnimmt. Inspiriert wurde sie durch die wabernde Form einer Abluftwolke auf dem Gelände der Hüttenwerke Krupp Mannesmann.
Der 1970 in Villingen geborene Ja´chym Fleig präsentiert wuchernde Skulpturen an den Wänden des Museums, die für ihn einen Organismus darstellen. Fleig ist Meisterschüler des Bildhauers Eberhard Bosslet, der 1984 selbst Lehmbruck-Stipendiat war. Dabei ist seine Installation „Anreicherung” - ein Werk aus Wabenkarton, Alabastergips, Drahtstiften, Holz und Leim - in Fassade des Museums-Neubaus verankert. Bemerkenswert ist auch seine Licht-Luft-Wasser-Plastik „Cooler”.
Der 1969 in Vitez in Kroatien geborene Dragan Lovrinovic zeigt mir „Remember Death” eine als Gefahrenraum gekennzeichnete multi-mediale Installation aus einer Vielzahl von Versatzstücken aus unterschiedlichen kulturellen und symbolischen Zusammenhängen.
Der in Beelen bei Bielefeld lebende Künstler stellt seine auch politischen Inhalte bewusst in irritierende und polarisierende Zusammenhänge.