Sagenhafte 147 000 € erbeuteten die Zoo-Räuber bei ihrem dreisten Insiderüberfall auf das Verwaltungsgebäude des Duisburger Zoos. Welche Lehren kann man daraus ziehen?
Die fünfköpfige Bande befindet sich zwar hinter Schloss und Riegel, doch gerade in der Vorweihnachtszeit wird bei vielen Einzelhändlern und Discountern bald wieder die Kasse klingeln. Zugleich werden auch die Augen der Langfinger größer und größer. Für den Zoo gab es nach dem Überfall umgehend eine Beratung durch die Kriminalpolizei, denn auch für die Experten war die Höhe der Beute beim Zoo-Raub außergewöhnlich.
Banken als klassische Zielobjekte haben bei Räubern längst ausgedient. „Das müssen Blödmänner sein, die heute noch Sparkassen überfallen”, erklärt ein Sprecher der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Duisburg.
Die streng organisierten Sparkassen sind längst mit automatischen Kassentresoren und zugehörigen Zeitschlössern ausgestattet. „Da macht selbst eine Geiselnahme, wenn Sie den Bankdirektor von zu Hause aus entführen, keinen Sinn mehr. Er kann den Tresor einfach nicht öffnen”, so der Sicherheitsexperte der Kriminalpolizei.
Für die Inhaber kleinerer Geschäfte gibt es einige Grundregeln, um das Risiko eines Überfalls oder zumindest den entstehenden Schaden zu minimieren. „Ganz wichtig ist es, das Geld regelmäßig beiseite zu schaffen”, so der Beamte. So gilt es vor allem automatisierte Abläufe zu vermeiden. Die Tageseinnahmen stets nach Ladenschluss persönlich zur Bank zu bringen, birgt ein enormes Risiko: „Für Beobachter ist das leicht herauszufinden. Aber bevor die meisten Leute was machen, muss erst etwas passieren.”
Große Elektrofachmärkte, Supermärkte und Einrichtungshäuser setzen mittlerweile auf automatische Kassensysteme. „Die Kassierer und das Personal in der Filiale haben keinen Zugriff mehr auf das Geld”, erläutert ein Sprecher des Lebensmittelhändlers Edeka.
Doch auch der Zoo-Duisburg wird künftig nicht zur erste Anlaufstelle für den schnellen Euro werden: „Solche Summen gab es vorher nicht bei uns und nachher auch nicht. Das Geld wird jetzt allerdings täglich abgeholt und auch der Schutz für die Mitarbeiter ist erhöht worden”, erklärte Zoo-Direktor Achim Winkler. Eine Verlegung des Tresors in das Löwengehege – wie vereinzelt vorgeschlagen – ist also nicht vonnöten.