Handys finden Jugendliche prima. Je moderner, desto besser. Und sie kosten beim Vertragsabschluss ja auch nur einen Euro. Und surfen im Internet ist auch klasse, denn da gibt es so lustige Programme. Dann kommt das dicke Ende.

Die Handykosten sprengen das Taschengeld-Konto und hinter dem lustigen Spiel verbarg sich ein Vertrag für ein Zeitschriften-Abo. Mit solchen Themen setzten sich am Mittwoch Schülerinnen und Schüler des Gertrud-Bäumer-Berufskollegs auseinander.

Die Verbraucherberatung macht Schule: v.l. Schüler Dirk Kretschmer, Hedwig Kersken (Verbraucherzentrale) und Schülerin Lara Schneiders. Bild: Udo Milbret
Die Verbraucherberatung macht Schule: v.l. Schüler Dirk Kretschmer, Hedwig Kersken (Verbraucherzentrale) und Schülerin Lara Schneiders. Bild: Udo Milbret © WAZ-Fotopool

Die Idee entstand beim Besuch einer Klasse von Lehrerin Christina Klosterkamp bei der Verbraucherberatung. „Wir haben die Anregung der Schüler, die mehr erfahren wollten, aufgegriffen”, erklärte sie. In Zusammenarbeit mit Petra Böer, Hedwig Kersken und Nina Schwirz von der Verbraucherberatung wurden drei Themenkomplexe abgesteckt: Vertragsrecht, Umgang mit unseriösen Internetangeboten und Konsequenzen unbezahlter Rechnungen.

Für Schulleiterin Ruth Gesing gehören diese Themen auf jeden Fall in die Schule: „Schule darf sich nicht abkapseln, sondern muss sich öffnnen, damit die Schüler in die Lage versetzt werden, ihr Leben organisieren zu können.” Und sie verspricht: „Die Veranstaltung mit der Verbraucherberatung wird kein Einzelfall bleiben.” Die jungen Leute in den Berufskollegs seien an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Und weil Schüler externen Experten meist besser zuhören als Lehrern oder Eltern, biete sich wie in diesem Fall eine Zusammenarbeit an.

Auch für Petra Böer war die gestrige Veranstaltung ein „Pilotprojekt”. Aber schon nach den ersten Kurzreferaten, die sie selbst gehalten hatte, zeigte die Reaktion der Jugendlichen, wie sehr sie diese Themen interessieren und wie lebensnah sie sind. „Wir können ihnen von Fällen aus der Wirklichkeit erzählen”, so Petra Böer. Dabei zeigen die drei Verbraucher-Beraterinnen unter anderem auf, wie es von der ersten unbezahlten Handyrechnung zum Besuch eines Gerichtsvollziehers kommt. Und: Wie wichtig es ist, sich rechtzeitig an die Verbraucherberatung zu wenden, wenn es Probleme gibt.

Rund 120 Jugendliche und junge Erwachsene hörten sich am Mittwoch die Kurzreferate an, andere informierten sich am Stand der Verbraucherberatung, der sofort neugierig belagert wurde.