Duisburg. Bei der Kunstmesse ArtFair NRW sollen sich Künstler präsentieren, die bislang im Verborgenen gearbeitet haben. Die Veranstalter hoffen, dass unter den Besuchern auch Galeristen sein werden. Denn die sind nötig, um unbekannten Künstlern den Weg nach oben zu ebnen.

Hermann Barmscheidt weiß, wie schwer es Künstler haben, sich auf dem Markt zu behaupten. „Ich habe zehn Jahre gebraucht, bis ich mein erstes Bild verkauft habe”, sagt der Duisburger. Ausstellungsmöglichkeiten sind rar, und ohne Galeristen ist der Zugang zu Kunstmessen wie der Art Cologne unmöglich. Barmscheidt hat sich seinen Traum erfüllt und in einer ehemaligen Fabrik in einem Hinterhof an der Grabenstraße 20 in Neudorf seinen Traum von einem Atelier mit Ausstellungsmöglichkeit auf 400 Quadratmetern erfüllt: „Aber wer kann das schon?”

Premiere zur Kulturhauptstadt

So hat er mit seiner Frau Marion Ludewitz-Barmscheidt und Manfred Knochenhauer die Idee entwickelt, aufstrebenden Künstlern, die noch im Verborgenen arbeiten, eine Plattform zu bieten: Mit der ArtFair NRW, einer Kunstmesse, die zum ersten Mal im Kulturhauptstadtjahr 2010 vom 16. bis 18. April in der Gebläsehalle im Landschaftspark Nord läuft und dann jährlich stattfinden soll. „Die Künstler sollen sich selbst präsentieren”, schildert Marion Ludewitz den Ansatz. Bedeutet: Die Teilnehmer mieten eine Fläche oder Ausstellungswände.

Wobei die Preise dem oft schmalen Etat der Künstler angepasst seien. „Das Fördern steht im Vordergrund”, so Ludewitz. „Wir haben schon eine Liste mit Teilnehmern aus NRW, Holland und Süddeutschland.” Wobei vor allem Künstlern aus Duisburg und dem Ruhrgebiet eine Plattform gegeben werden soll. Ausgestellt werden soll zeitgenössische Kunst mit Qualität; die Veranstalter wollen eine entsprechende Auswahl treffen.

Ob Malerei, Fotografie, Keramik oder Bildhauerei spiele keine Rolle: Abwechslungsreich, jung und hochkarätig soll das Angebot sein. „Wir gehen von 80 bis 120 Künstlern aus”, sagt Marketing-Fachmann Knochenhauer. Die Gebläsehalle sei nicht mit Messehallen zu vergleichen, biete eine ganz besondere Atmosphäre, die auch Besucher von auswärts anziehen könne.

Kunst trifft Soul und Jazz

Die Veranstalter hoffen, dass darunter auch Galeristen sind. „Wir wollen Duisburg als Standort für Kunst hervorheben.” Anziehungskraft soll auch das Konzert mit Udo Schild haben, der bei der ArtFair am Samstagabend auftritt. Die Songs des Soul- und Jazzsängers werden auch von Max Mutzke gesungen; die Zusammenarbeit mit Mutzke und Stefan Raab brachte Schild die erste Goldene Platte. Seine rauchige Samtstimme passe sehr gut zur Kunst, ist Knochenhauer überzeugt. „Alle Künstler werden auf der Internetseite präsentiert, es gibt eine Werbekampagne, Flyer und eventuell Kinospots im Filmforum.”