Am Tag nach der Ratsentscheidung für das PPP-Modell des neuen Berufsschulzentrums in Neudorf auf dem Carstanjen-Gelände ist das Aufatmen bei den Schulleitern groß.
Wolfgang Kempken (Friedrich-Albert-Lange Berufskolleg), Erich Sachnik (Kaufmännisches Berufskolleg am Burgplatz) und Manfred Wischerhoff vom Weiterbildungskolleg der Stadt Duisburg wirkten gelöst bei der gestrigen Pressekonferenz im Rathaus. Dort wurden endlich Details und erste Ansichtspläne des Berufsschulzentrums gezeigt und erläutert.
Um das Verwirrspiel der vergangenen Wochen um die Baukosten mit neuen Zahlen zu füttern: Das Investitionsvolumen beträgt nach Angaben von Dr. Andreas Iding, Prokurist der „Goldbeck Public Partner GmbH” (Bielefeld), 74 Millionen Euro, weitere 48 Millionen Euro wird die Bewirtschaftung kosten. Die Stadt zahlt ein Viertel Jahrhundert lang 7,1 Millionen Euro jährlich – und spart dennoch am Ende, wie die Vergleichberechnung ergeben habe, so die Verwaltung.
Der Schulbau, in dem ab 2011 täglich im Durchschnitt 2600 Schüler unterrichtet werden, wird von einem Park eingefasst. Der kleine „Carstanjens Garten” an der Mülheimer Straße wird den Plänen nach erhalten bleiben und um einen Grünzug entlang der Pappenstraße bis zur Bismarckstraße ergänzt.
450 Stellplätze in der Tiefgarage für Lehrer und Schüler sowie eine Parkraumbewirtschaftung der umliegenden Straßen sollen den Parkdruck mindern. Nicht vom Tisch sind die Bedenken der DVG, dass die zu erwartenden Schülerströme einen Umbau der Straßenbahn-Haltstelle Lutherplatz notwendig machen werden.
Oberbürgermeister Adolf Sauerland sagte: „Ich freue mich, dass der Rat am Montag für das PPP-Modell grünes Licht gegeben hat. Die Vernetzung einer gewerblich-technischen mit einer kaufmännischen Schule ist einzig in NRW.”
Schuldezernent Karl Janssen betonte: „Dass in Duisburg Aufbruchstimmung herrscht, ist mittlerweile deutschlandweit bekannt. Trotz schwieriger finanzieller Situation werden hier intelligente Projekte entwickelt.”
Wolfgang Kempken freut sich, dass für beide Berufskollegs nun das Ende einer „Hängepartie” in Sicht sei und man künftig Lehrer nach Duisburg bekommen könnte, die sonst um die Stadt einen Bogen machen. „Schulen in dieser Größenordnung bekommen ein Problem, wenn nicht klar ist, wie es weitergeht.”
Erich Sachnik kritisierte die Diskussion der letzten Wochen: „Ich bin enttäuscht, dass es im Rat keine einstimmige Entscheidung für das Projekt gegeben hat.” Und Manfred Wischermann hofft, dass das Weiterbildungskolleg nun endlich ein richtiges Zuhause findet und eine eigene Identität entwickeln kann.
Uwe Rohde, Geschäftsführer des Immobilien-Managements: „Wenn die Schule in 25 Jahren in den Betrieb der Stadt übergeht, wird sie baulich auf dem gleichen Niveau sein wie nach der Eröffnung.” Deswegen, so ergänzte Dr. Iding, setze sein Unternehmen auf qualitativ hochwertiges Baumaterial, was sich am Ende rechnen werde. Siehe Kommentar