Duisburg. Eine Bande aus Rumänien steckt wohl hinter illegal agierenden Werbern, die die Obdachlosenzeitung fiftyfifty an den Mann und an die Frau bringen wollen - und dabei äuußerst aggressiv vorgehen. Die Zeitung fürchtet mittlerweile um ihre Existenz.
Das Telefon von Sabena Kowoll, Leiterin der Regionalstelle Ruhr des Straßenmagazins „Fiftyfifty”, klingelt seit Tagen unaufhörlich. „Es gibt wiederholt Beschwerden darüber, dass gebettelt wird und teilweise aggressiv Spenden für Bruder Matthäus und sein Hilfswerk gefordert werden.”
Die Problematik sei schon vor Monaten einmal aufgetreten, erklärt Kowoll. Immer wieder gerät hierbei eine rumänische Bande in Verdacht. „Fiftyfifty” kümmert sich seit rund einem Jahr auch um verarmte Roma aus Rumänien. „Die meisten verhalten sich vorbildlich”, teilt Sabena Kowoll mit.
Die wenigen schwarzen Schafe gingen jedoch sehr aggressiv vor, folgen den Leuten in Geschäfte oder belästigen sie im Auto sitzend. Als Lockmittel haben sie meistens ein oder zwei Ausgaben des Straßenmagazins parat. „Die übrigen Verkäufer sind mittlerweile stinksauer. Sie werden brutal von ihren Plätzen verdrängt und ärgern sich über das schlechte Image”, erläutert die Leiterin der Regionalstelle.
Während die „normalen” Anbieter des Magazins stadtweit vertreten sind, konzentrieren sich die beschuldigten Verkäufer häufig auf die viel frequentierten Punkte in der Stadtmitte.
Deshalb ist „Fiftyfifty” auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. „Wenn sich Probleme ergeben, wird gebeten sich bei uns zu melden. Dabei ist es hilfreich, sich die Nummer auf dem Verkäuferausweis zu notieren”, bittet die Leitung des Straßenmagazins. Nummern: 0203/72856528 oder 0211/9216284
Für Sabena Kowoll ist klar, dass das Problem schleunigst behoben werden muss. „Sonst geht Fiftyfifty kaputt.”