Damit Kunden nicht auf angebliche Light-Produkte hereinzufallen, die in Wirklichkeit Dickmacher sind, bietet die Verbraucherzentrale jetzt den Ampelcheck an. Kostenlos hält sie eine Broschüre bereit und eine Check-Karte, die in die Geldbörse passt.
Sie haben etwas vom Wolf im Schafspelz: Als „Light”-Produkte getarnt, lauern Dickmacher im Supermarktregal. Dass wir darauf hereinfallen, möchte die Verbraucherzentrale verhindern und lädt ein zum „Ampelcheck”.
Zugleich bekommen wir beim Selbstversuch ein praktisches Hilfsmittel an die Hand. Mit der grünen, geldbörsentauglichen „Check-Karte” kann schnell getestet werden, ob die fettarmen Frühstücksflocken tatsächlich einen Beitrag zur Wunschfigur leisten oder den Zeiger der Waage doch nur nach rechts treiben.
Dazu haben die Verbraucherschützer die drei Farben Grün, Gelb und Rot gewählt. Die zugehörige Skala ermöglicht den Test, ob das Produkt viel (Rot), ein Mittelmaß (Gelb) oder wenig (Grün) Fett, Zucker, Salz und gesättigte Fettsäuren enthält.
Prinzipiell kann jedes Produkt getestet werden – sofern die Verpackung Nährwertangaben ausweist. Beispiel: Die Knabberei „Crunchips leicht” wirbt mit „30 % weniger Fett”. Die Ampelcheck-Karte ent-hüllt: 100 Gramm der Chips haben immer noch 22 Gramm Fett – also: Kategorie Rot.
Grün, Gelb, Rot
„Rot heißt: nur sparsam verzehren. Bei Gelb ist maßvoller Genuss angesagt. Grün bedeutet, man kann reichlich davon essen”, erläutert Hedwig Kersken, Leiterin der Verbraucherberatung Duisburg. „Wir dringen seit Jahren darauf, die Lebensmittel-Ampel gleich als Aufdruck auf der Verpackung einzuführen, um den Kunden einen gesundheitsbewussten Einkauf zu erleichtern. Aber es gibt von Seiten der Bundespolitik bislang wenig Unterstützung für diese gute Idee”, fügt Norbert Vreden hinzu. „Außerdem müsste die Regelung EU-weit beschlossen werden, was sich als weitere Hürde erweist.”
Vreden, Chef des Instituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz, hat mit den Mitarbeitern seiner Duisburger Behörde die Aktion der Verbraucherzentrale unterstützt. In örtlichen Läden wurden sie fündig, entdeckten geschickt getarnte „Zuckerbomben” und „Fettfallen”.
In die Irre geführt werden Gutgläubige auch bei Angeboten für Kinder. „Mit frischer Milch und Calcium” – so versprechen vollmundig die Trolli Schaumzucker-Gummibonbons. Das Urteil der Lebensmittel-Prüfer: „Um den Calciumgehalt einer einzigen Tasse Milch aufzunehmen, müssen 100 Gramm Gummibonbons verzehrt werden. Sie enthalten 77 Gramm Zucker. Das macht sie zu einer Kalorienbombe mit 338 kcal.”
Tipp: Obst, Gemüse und Vollkorn sind allemal optimal. Für Gesundheit und Figur.