Noch halten sich die Duisburger Krankenkassen mit der Erhebung von pauschalen Zusatzbeiträgen zurück. Nachdem acht gesetzliche Krankenkassen angekündigt hatten, Zusatzbeiträge in Höhe von acht Euro pro Monat zu erheben, können Duisburger Versicherte noch beruhigt in die nährere Zukunft schauen.

Es gibt sie doch. Die Krankenkassen, die ihre Versicherten nicht zusätzlich zur Kasse bitten - noch nicht. Nachdem acht gesetzliche Krankenkassen angekündigt hatten, Zusatzbeiträge in Höhe von acht Euro pro Monat zu erheben, können Duisburger Versicherte noch relativ beruhigt in die nährere Zukunft schauen.

Die BKK Novitas mit immerhin 245.000 Mitgliedern und 340.000 Versicherten, das sind die mitversicherten Familienangehörigen, plant zumindest im ersten Quartal keinen „Zuschlag”. Doch Sprecher Jakob Funk warnt vor zu großem Optimismus. „Die vier Milliarden Defizit aus dem Gesundheitsfond betreffen schließlich alle Kassen. Die Struktur stimmt nicht, deshalb ist das Risiko für die Kassen groß.” Anfang Februar tage der Verwaltungsrat und werde über die entsprechenden Vorlagen beraten. Erst dann werde entschieden, ob und wann Erhöhungen nötig seien.

Auch die AOK Rheinland/Hamburg mit insgesamt 2,85 Millionen Mitgliedern, davon rund 2,6 im Rheinland geht davon aus, dass es „in diesem Jahr keinen Zusastzbeitrag gibt”, so Sprecher Andre Maßmann. „Der Haushaltsplan für 2010 steht und wir werden das mit Eigenmitteln bewältigen. Wir haben 2009 gut gewirtschaftet.”

Doch das allein ist es nicht. Denn besonders Kassen mit einem höheren Anteil chronisch Kranker, die teuersind, haben Probleme. „Sicher liegt es an unserer sehr gemischten Mitgliederstruktur und vielleicht auch daran, dass wir im Gegensatz zu den Mitbewerbern nicht schrumpfen, sondern um 10.000 Mitglieder gewachsen sind.”

Zurückhaltend äußert sich Thorsten Jakob von der Barmer GK. „Die bisherigen Prognosen für 2010 beruhen nur auf Schätzungen.” Niemand könne die wirtschaftliche Entwicklung voraussehen und da sowohl bei den Ärzten, den Arzneikosten und den Krankenhauskosten mit einer Steigerung von rund sechs Prozent gerechnet werde, gleichzeitig aber unklar sei, ob sich die Regierung etwas einfallen lasse, um die Kosten zu dämpfen, halte er es für unseriös schon jetzt für das gesamte Jahr Entwarnung zu geben.