Duisburg. Wie alle Jahre wieder erteilte kurz vor dem Jahreswechsel der wissenschaftliche Leiter des Zoos, Dr. Jochen Reiter, den Revierpflegern den Auftrag, die Tier-Inventur durchzuführen. Da wurde eifrig gezählt, vermessen und gewogen, wurden Bestandsbücher gewälzt und Daten abgeglichen.
Peinlich genau wird jedes Individuum mitsamt seiner besonderen Kennzeichen festgehalten, wie etwa Angabe des Geschlechtes, Geburtsdatums, Ohr-Kennmarken, Brandzeichen oder computerlesbaren Mikro-Transponder unter der Hautoberfläche.
Am Ende von überlangen Listen und nach dem Addieren vieler Zahlen steht nun fest: Es leben im Zoo Duisburg derzeit 2621 Tier-Individuen in 295 Arten.
Eigentlich schon im Herbst 2008 geboren, konnten Zoobesucher Duisburgs erste Gorilla-Jungtiere Kiburi und Uzuri so richtig zum Saisonbeginn genießen, als die beiden Mädchen bei adäquaten Temperaturen erstmals auf die große Freianlage zum Spielen durften.
Grund zum ausgiebigen Herumtollen hatte auch die hoch soziale Familie der Erdmännchen, die im Jahr 2009 mehrere Würfe verzeichnen konnte und mittlerweile auf der naturnah gestalteten Anlage mit 24 Vertretern zu einer der größten Gruppen in Europa anwuchs.
Nachwuchs-Erfolge gab es bei den „Wald-und-Wiesen-Vertretern” wie den Kamerunschafen genauso wie bei den sehr heiklen und hoch bedrohten Arten: Bei den Bärenstummelaffen, von denen nur 30 Tiere in Europa leben, gab es gleich doppelten Nachwuchs. Die größten Raubtiere auf Madagaskar, die Fossa, züchtet man seit vielen Jahren im Zoo am Kaiserberg: Vier Jungtiere wurde geboren, die erneut einzigen in ganz Europa. Für beide Arten hält der Zoo das Europäische Erhaltungszuchtprogramm inne.
Neue Zuchtmänner bei den Kattas und Nasenbären bescherten den jeweiligen Gruppen reichen Kindersegen. Für viel Medienecho sorgte zum einen die lange ersehnte Ankunft des neuen Zucht-Koalas aus dem Zoo in San Diego. Kaiyu hat sich bestens eingelebt und deckt fleißig seine Damen. Die einzigen Koalas in Deutschland können Zoobesucher nach wie vor nur am Kaiserberg bestaunen.
Zum anderen erntete Mugambi, jüngste Netzgiraffe am im Tierpark in Duissern, größtes mediales Mitleid, denn er wurde von seiner Mutter aus unerfindlichen Gründen nicht angenommen. Die Pfleger spielten Ersatzmutter und päppelten das Flaschenkind auf – erfolgreich. Ins Flegelalter gekommen, macht er inzwischen seine ersten Ausflüge auf die Freianlage.