Duisburg. Das beliebte italienische Feinkostgeschäft „La Bella Italia“ in Duisburg hat plötzlich zu. Wie geht es weiter? Es gibt einen Hoffnungsschimmer.

Wo krieg‘ ich denn jetzt meinen Guanciale her? Mag sich manch einer fragen im Duisburger Süden, von „La Bella Italia“ an der Großenbaumer Allee kommt der Speck aus der Schweinebacke jedenfalls nicht mehr. Der beliebte italienische Feinkostladen hat jetzt, gute drei Jahre nach seiner Eröffnung, geschlossen, „dauerhaft“, wie es im entsprechenden Google-Beitrag heißt. Die Internetseite des Geschäfts ist mittlerweile offline, auch per Telefon und E-Mail konnte diese Redaktion die Betreiber nicht erreichen.

Im lauschigen Hinterhof der Großenbaumer Allee stehen die Zeichen auch schon auf Abschied, sichtlich sogar. Die Fenster des ehemaligen Möbellagers, das ein zweites Leben als italienische Markthalle geschenkt bekam, sind mit braunem Packpapier abgeklebt. Deswegen mag man dem Schild an der Tür auch nicht so richtig glauben: „Leider haben wir GERADE geschlossen“. Aber es gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer, zumindest für diejenigen, die der italienischen Spezialitäten wegen auch ein paar Kilometer Fahrt in Kauf nehmen.

„La Bella Italia“ Duisburg: Hier wollen die Betreiber weitermachen

„Wir ziehen bald um“, schrieb das Unternehmen vor kurzem auf Facebook, „wir sind bald wieder für Sie da im Raum Solingen/Kreis Mettmann.“ Mehr Informationen gibt es noch nicht, die Betreiber raten aber, künftig auf die Internetseite zu schauen – so sie denn wieder online ist.

Nino und Angelo Stabile (v.l.) betrieben den Feinkostladen „La Bella Italia“ in Duisburg (Archivbild).
Nino und Angelo Stabile (v.l.) betrieben den Feinkostladen „La Bella Italia“ in Duisburg (Archivbild). © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Warum „La Bella Italia“ Großenbaum verlässt, bleibt also erstmal unklar. Im Mai 2021, zwei Monate nach der Eröffnung, lief das Geschäft jedenfalls hervorragend, so hervorragend, dass die Betreiber, Nino Stabile und sein Vater Angelo, eher als geplant das Personal aufstocken mussten. Calabrese-Salami, Parmaschinken, Mozarella di Bufala, aber auch Tropea-Zwiebeln und italienische Weine liefen wie geschnitten Brot. Wer etwas zu feiern hatte, deckte sich mit den Wurst- und Käseplatten von „La Bella Italia“ ein.

Nachfrage war bei „La Bella Italia“ in Duisburg groß

Ein Jahr nach der Eröffnung, im Mai 2022, hatte sich das Bild nicht großartig verändert. Zwei neue Mitarbeiter ob der großen Nachfrage, „die brauchen wir auch, wir können quasi direkt nachbestellen, wenn die neue Ware da ist“, sagte Nino Stabile damals. 90 Prozent der Produkte kamen direkt aus Italien, Teile sogar von Verwandten aus der kalabrischen Heimat. Der anfängliche Lieferrhythmus von 14 Tagen reichte schon bald nicht mehr aus, mit der Produktion des hausgemachten Öls kamen die Stabiles kaum hinterher.

Dazu verkaufte „La Bella Italia“ nicht bloß die Zutaten für authentisches, italienisches Essen, die passenden Rezepte gab es kostenlos dazu. Noch 2022 kam die Terrasse vor dem Laden dazu, zum Sommerfest kamen die Großenbaumer in Scharen. Und jetzt ist Schluss, leider, vor allem für den Stadtteil, denn mit dem italienischen Feinkostgeschäft verlieren Großenbaum und der gesamte Duisburger Süden ein echtes Alleinstellungsmerkmal.