Duisburg. Zehn Jahre haben Stadt Duisburg, Politik und Anwohner um die neue Feuerwache 1A in der Stadtmitte gestritten. Was der Rat jetzt beschließen soll.
Gut zehn Jahre lang wurde der Bau einer neuen Feuerwache in der Innenstadt geplant, politisch diskutiert und von Anwohnern beklagt. Jetzt soll’s plötzlich ganz schnell gehen mit dem Baustart an der Mercatorstraße. Einen Dringlichkeitsbeschluss von Oberbürgermeister Sören Link soll der Stadtrat am 10. Juni (ab 15 Uhr, Mercatorhalle) genehmigen und damit die Baumaßnahme auf den Weg bringen.
DIG soll die neue Duisburger Innenstadtwache in 18 Monaten bauen
Unter Regie der Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) soll der gut 28,15 Millionen Euro teure zweistöckige Neubau zwischen Düsseldorfer Straße und A59-Anschluss nach anderthalb Jahren Bauzeit errichtet sein. Die Übergabe der Feuerwache 1A soll im Oktober 2025 erfolgen. Ursprünglich hatte die Stadt mit einem Viertel der Baukosten kalkuliert.
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Die DIG, operativ geleitet von der Hafengesellschaft Duisburg, hat bereits die neue Feuerwache in Rheinhausen gebaut, außerdem das neue Straßenverkehrsamt in Neumühl und die Umgehungsstraße in Meiderich. Eigentümer der neuen Innenstadt-Wache wird das städtische Immobilienmanagement IMD, das seit dem 1. Mai unter dem Dach der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) geführt wird (wir berichteten).
Zweckbau mit Gründach und Photovoltaik-Anlage
Auf einer Brutto-Geschossfläche von rund 7600 Quadratmetern entstehen über einer Tiefgarage Fahrzeug- und Mehrzweckhalle. Darüber befinden sich Sozialräume für die Einsatzkräfte wie Umkleiden, Sanitärräume, Fitnessräume, Aufenthalts- und Ruheräume. Hinzu kommen die Räume für die Wachverwaltung sowie die dazu erforderlichen Lager- und Nebenräume sowie Schulungsräume und Übungsflächen.
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„Ziel der Baumaßnahme ist es, der Feuerwehr modernste, zukunftsweisende Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die mit aktuell verfügbarer bedarfsgerechter Technik ausgestattet sind“, erklärt die Verwaltung. Der Zweckbau soll eine Dachbepflanzung erhalten und durch eine Photovoltaik-Anlage einen Teil seines Energiebedarfs durch Sonnenstrom decken.
Rechtsstreit um den Bebauungsplan endete bereits 2019
Die „äußerste Dringlichkeit des Beschlusses“ und sofortigen Baustarts begründet die Verwaltung mit der „Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr und der damit einhergehenden Gefahrenabwehr“. Die ist ohne die neue Wache gefährdet, weil laut Brandschutz-Bedarfsplan die Ausrückzeit von neuneinhalb Minuten zu Einsatzorten in Hochfeld oder Neuenkamp nicht gewährleistet sei.
Das ist allerdings bereits seit Jahren so. Seit 2019, da endete vor dem Oberverwaltungsgericht Münster ein Rechtsstreit zwischen der Stadt und Anwohnern der Curtiusstraße um den Bebauungsplan, hätte die Wache gebaut werden können. Die Stadt dazu: „Abstimmungstermine mit Beteiligten, Prozesse für die diversen Fristen für die Baugenehmigung, Denkmalschutz, Barrierefreiheit, Vogelschutz, Kampfmittel und die Anmietung einer Fläche für die Baustelleneinrichtung haben Zeitverzögerungen verursacht.“