Duisburg. Der Zoo Duisburg freut sich über extrem seltenen Hippo-Nachwuchs. So geht es dem kleinen Flusspferd „Mufaro“ und seiner Mutter.

Es gibt Hippo-Nachwuchs im Zoo Duisburg: Am 7. April brachte Zwergflusspferd-Weibchen Ayoka im Tierpark ein Jungtier mit dem Namen „Mufaro“ zur Welt. „Mufaro“ bedeutet übersetzt „Glück“. Der Name des jungen Zwergflusspferdes stammt aus der Sprache des afrikanischen Volkes der Shona.

Nachwuchs bei den Zwergflusspferden im Zoo Duisburg: Mufaro ist „putzmunter“

Putzmunter tapst Mufaro an der Seite seiner Mutter umher, erkundet die Umgebung oder schläft im Strohbett. „Der Kleine wächst, trinkt und nimmt von Tag zu Tag mehr an Gewicht zu“, freut sich Revierleiter Alexander Nolte. Bei der Geburt 7,5 Kilogramm schwer, hat Mufaro in den letzten Wochen deutlich an Gewicht zugenommen und bringt derzeit 13,9 kg auf die Waage. „Die energiereiche Muttermilch sorgt für eine schnelle Gewichtszunahme“, erklärt der Tierpfleger.

 Mufaro tapst schon putzmunter herum.
 Mufaro tapst schon putzmunter herum.

Mit der Entwicklung des kleinen Hippos ist das Zoo-Team sehr zufrieden. Zoogäste brauchen aber noch Geduld, bis sich das kleine Flusspferd regelmäßig in der Öffentlichkeit zeigen wird.

Geburten bei Zwergflusspferden sind extrem selten

Nachwuchs bei Zwergflusspferden ist eine Seltenheit – in Zoos werden jedes Jahr weltweit nur etwa 18 Jungtiere geboren. Für den Erhalt der Art in Zoologischen Gärten sei aber jedes Jungtier enorm wichtig: „Nur so lässt sich eine stabile Reservepopulation aufbauen“, betont Tierpfleger Alexander Nolte.

In Duisburg habe man bereits Erfahrung mit der Zucht der sensiblen Dickhäuter und mit Ayoka eine erfahrene Mutter. „Mufaro ist ihr viertes Jungtier. Entsprechend routiniert kümmert sich Ayoka um den Kleinen“, freut sich Nolte.

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Zwergflusspferde: Einzelgänger mit festen Revieren und ein Rendezvous auf Zeit

Anders als die großen Flusspferde sind Zwergflusspferde Einzelgänger und haben feste Reviere. Das ist auch beim Duisburger Zwergfluss-Paar Atu und seiner Partnerin Ayoka so. Nur während der Paarungszeit kreuzen sich ihre Wege.

Die Harmonie sei dennoch meist nur von kurzer Dauer. „Ayoka zeigt Atu deutlich, ob er erwünscht ist oder nicht. Sie hat ganz klar die Hosen an“, plaudert Tierpfleger Nolte aus dem Nähkästchen. Daher sei bei der Zusammenführung der gemächlich wirkenden, aber durchaus kräftigen Tiere Fingerspitzengefühl und Weitsicht gefragt.

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Zwergflusspferde sind vom Aussterben bedroht

Ursprünglich leben Zwergflusspferde in den tropischen Regenwäldern Westafrikas. Die Tierart gilt als „stark gefährdet“ und ist in Nigeria bereits ausgestorben. Schätzungen der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) gehen davon aus, dass in anderen Verbreitungsgebieten in Afrika nur noch rund 2000 bis 2500 Zwergflusspferde leben. Das Überleben der Art hängt damit am seidenen Faden.

Zum Schutz von Zwergflusspferden engagiert sich der Zoo Duisburg laut eigenen Angaben im afrikanischen Taï-Nationalpark an der Elfenbeinküste. Hier gibt es noch eine Zwergflusspferd-Population. Mit Artenschutzspenden aus Duisburg wird ein ehrgeiziges Projekt von Naturschützern vor Ort unterstützt. Denn trotz Schutzstatus sind Wilderei, illegaler Bergbau und Holzeinschlag hier an der Tagesordnung.

Der Taï-Nationalpark ist seit 1982 UNESCO-Weltnaturerbe und mit einer Fläche von rund 5.500 Quadratkilometern der letzte große, zusammenhängende Regenwald in Westafrika. Das Gebiet ist Heimat von zahlreichen hochbedrohten Tierarten: Neben Zwergflusspferden leben hier unter anderem Waldelefanten, Schimpansen, Bärenstummelaffen und Dianameerkatzen.