Duisburg. Erstmals haben die Vereine direkt den Vorstand des Hauptausschuss Duisburger Karneval gewählt. Das sind die Ergebnisse und Pläne.
Im Zusammenhang mit der Jahreshauptversammlung 2024 des Hauptausschuss Duisburger Karneval (HDK) von einem historischen Ereignis zu sprechen, wäre vielleicht übertrieben. Aber als Meilenstein wird man sie doch bezeichnen dürfen: Erstmals in der 68-jährigen Geschichte wurde der Vorstand des HDK direkt von der Mitgliederversammlung gewählt.
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Einfacher sind Stimmauszählungen deshalb nicht geworden. Die Vereine haben je nach Mitgliederzahl, Vereinsalter und Dauer der Zugehörigkeit zum Stadtverband mehr oder weniger Stimmen. Doch seit der Satzungsänderung im November 2022 üben sich die Narren in mehr Basisdemokratie. Der Beirat, ein von den Vereinen gewähltes Aufsichtsgremium, das zuvor die wichtigsten Entscheidungen traf, wurde abgeschafft. Nun bestimmen die Vereine selbst, wer dem Vorstand angehören soll. Über andere wichtige Dinge entscheiden Spitzenvertreter aller Mitgliedsvereine in der so genannten Präsidentenversammlung.
Hauptausschuss Duisburger Karneval: Neuer Verein gehört nun dazu
Seit Neuestem gehören dem HDK 32 Vereine an. Die Versammlung nahm den Aufnahmeantrag der neu gegründeten Bürgergarde Duisburg an. Den geschäftsführenden Vorstand aus Geschäftsführerin Patricia Kerst, Schatzmeisterin Tanja Zocholl, Zugleiter Jürgen Köster und 2. Geschäftsführer Tobias Larisch wählten die Mitglieder für drei weitere Jahre. Einstimmig. Ebenso eindeutig fiel das Votum für Präsident Michael Jansen aus, der seit 13 Jahren an der Spitze der Duisburger Karnevalisten steht. So lange hat das Amt noch keiner der neun Vorgänger innegehabt.
Im erweiterten Vorstand wird Luis Larisch weiter als Prinzenbeauftragter über die Termine der Tollität wachen. Einzige Veränderung: Oliver Wolters (55) scheidet aus dem Amt des 2. Schatzmeisters aus. Michael Jansen dankte dem Präsidenten der KG Blau-Rot Sonniger Süden für dessen sechsjährige Mitarbeit. „Deine Gesellschaft ist so groß geworden, dass du trotzdem keine Langeweile haben wirst“, so Jansen.
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Präsident zieht positive Bilanz
Im Rückblick auf die vergangene Session zog Jansen eine positive Bilanz. „Angesichts der vielen Auflagen und der ständig steigenden Kosten ist es schon erstaunlich, dass wir in Duisburg immer noch so großartigen Karneval feiern.“ Allerdings sollten sich die Vereine davor hüten, zu viel Perfektion von sich selbst zu verlangen. „Wir machen das alle nur ehrenamtlich. Das ist unser Hobby. Wer immer 100 Prozent leisten will, kann an seinen eigenen Ansprüchen scheitern.“
Für die Session 2024/25 stellte Jansen keine großen Veränderungen in Aussicht. Der Hauptausschuss will seinem bisherigen Reigen öffentlicher Veranstaltungen – vom Karnevalsauftakt über die Kürung von Prinz und Kinderprinz bis zur Altweiberparty und Rosenmontagszug – treu bleiben. „Viele neue Experimente können wir uns nicht leisten.“