Duisburg. Die Anwohner der Grillostraße in Marxloh müssen seit Jahren mit einer Straßensperrung leben. Jetzt gibt‘s neue Probleme: Parkplatznot und Müll.
Die Anwohner der Grillostraße kommen nicht zur Ruhe: Seit mehr als zwei Jahren haben sie mit einer Straßensperrung wegen eines maroden Hauses zu kämpfen (wir berichteten). Erst kürzlich hat sich die Politik mit einem Vorschlag eingeschaltet, um das fast tägliche Verkehrschaos zu lindern. Jetzt beklagen Anwohner ein zusätzliches Parkplatz- und Müllproblem.
„Seit einiger Zeit parken auf der Grillostraße bis zu 20 große Lieferwagen mit Kennzeichen aus Bulgarien, Rumänien, Polen und Frankreich. Wenige haben ein deutsches Kennzeichen. Wenn ich von der Arbeit komme, suche ich eine halbe Stunde nach einem Parkplatz“, berichtet eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Die Fahrer dieser Transporter wohnten teils auf der Grillostraße, teils in den umliegenden Straßen.
Neben Verkehrschaos beklagen Anwohner auch Parkplatznot in der Duisburger Grillostraße
Doch das sei nicht alles: „Nachts pfeffern die Fahrer alles aus den Transportern raus, was sie nicht gebrauchen können, und werfen den Müll ins Gebüsch vor der Sportanlage: Autoreifen, Hausmüll, Schrott.“ Schon mehrfach hat die Anwohnerin, die seit mehr als 40 Jahren in der Grillostraße lebt, die Wirtschaftsbetriebe angerufen. „Die kommen auch, aber es ist ein ewiger Kreislauf. Eigentlich könnte man hier zweimal in der Woche grundreinigen.“
Die Stadt teilt auf Anfrage unserer Redaktion mit, die Problematik sei bis dato nicht bekannt gewesen. Offenbar ist sie aber sofort aktiv geworden: „Die Verkehrsüberwachung des Bürger- und Ordnungsamtes hat in den vergangenen Tagen zweimal (auch nach 22 Uhr) den Bereich kontrolliert. Bei den Kontrollen konnten 18 Transporter (hiervon 13 mit deutschem Kennzeichen) bzw. 19 Transporter (hiervon 14 mit deutschem Kennzeichen) angetroffen werden. Transporter mit bulgarischen oder rumänischen Kennzeichen wurden nicht angetroffen“, erklärt Stadtsprecher Sebastian Hiedels.
Viele Bewohner der Marxloher Grillostraße wünschen sich Anwohnerparkplätze
Es seien keine Verwarngelder erteilt worden, da das Parken der Transporter an dieser Stelle straßenverkehrsrechtlich zulässig ist. „Der städtische Außendienst konnte in diesem Bereich keine Entsorgung von Müll bzw. auch keine Vermüllung der Grünstreifen feststellen. „Wir werden auch zukünftig den Bereich durch die Verkehrsüberwachung und den städtischen Außendienst kontrollieren“, so Hiedels.
Die Nachbarschaft an der Grillostraße hat eine Idee, wie zumindest ihr größtes Problem, die Parkplatznot, gelöst werden könnte: „Wir wünschen uns Anwohnerparken.“ Denn nicht nur die Transporter machen Anwohnern das Leben schwer. „Der nahe Schützenhof als Hochzeitslocation hat zu wenig Parkplätze, auf der Sportanlage wird zwei- bis dreimal in der Woche Fußball gespielt und dann suchen noch Lehrer und Schüler des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums Parkplätze.“
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Doch wie stehen die Chancen, dass auf der Grillostraße Anwohnerparken eingeführt wird? Hier kommt das 50-Millionen-Projekt „Stark im Norden“ ins Spiel: „Die Straße liegt im Untersuchungsgebiet der Begleitmaßnahme zur flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung des Modellvorhabens. Ein Instrument der Parkraumbewirtschaftung ist die Anordnung von Vorrechten für Anwohnende mittels Bewohnerparkzonen. Die Umsetzung wird im weiteren Planungsprozess überprüft“, erläutert Sebastian Hiedels.
Allerdings dürfe Straßenraum grundsätzlich nicht vollständig für Bewohnerfahrzeuge beschränkt werden. „Es muss daher auch zukünftig die Möglichkeit geben, für Fremdparkende Parkraum zur Verfügung zu stellen.“ Und: Auswärtige Kennzeichen seien kein hinreichendes Indiz für Fremdparkende: „Bewohnerparkausweise können auch für ortsfremde Kennzeichen ausgestellt werden, sofern die sonstigen Voraussetzungen gegeben sind.“ So müsse man zum Beispiel im Bereich wohnen beziehungsweise gemeldet sein.