Duisburg. Wie steht es um den Glasfaserausbau in Duisburg? Sieben wichtige Fragen und Antworten. Was Anwohner jetzt zum schnellen Internet wissen müssen.
Deutschland hinkt beim Breitbandausbau hinterher. In NRW verfügen bislang nur rund 30 Prozent der Haushalte über einen Glasfaseranschluss. In Duisburg sind es aktuell nach Angaben der Stadt sogar nur 13,9 Prozent. Der Ausbau soll hier nun aber zügig vorankommen. Ziel ist eine flächendeckende Versorgung. 2025 soll der Hälfte aller Duisburger Haushalte Hochgeschwindigkeits-Internet zur Verfügung stehen.
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Wer sich dafür entscheidet, muss einiges beachten. Zum Weltverbrauchertag am 15. März gibt die Verbraucherzentrale deshalb mit der Stadt Tipps und Informationen zum Glasfaserausbau in Duisburg. Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen:
Ist ein Glasfaseranschluss in Duisburg jetzt überhaupt sinnvoll?
Ja, sagt die Verbraucherzentrale. Wer die Möglichkeit hat, sich einen Anschluss kostengünstig ins Haus legen zu lassen, sollte dies nun tun. Ein späterer Entschluss führe oft zu höheren Kosten. Der Bedarf an Bandbreite sei im Laufe der Jahre stetig gewachsen. Während vor 20 Jahren noch 1 bis 2 MBit pro Sekunde vollkommen ausreichten, um E-Mails zu schreiben oder etwas im Internet zu recherchieren, sei dies heute anders. Streamingdienste oder Social-Media-Plattformen benötigen demnach eine deutliche höhere Bandbreite.
Wer kümmert sich in Duisburg um den Breitbandausbau?
Die Stadt Duisburg hat für den privatwirtschaftlichen Ausbau nach eigenen Angaben Absichtserklärungen mit sieben Partnern unterzeichnet. Bisher habe es noch keine Rückzieher gegeben. Dabei geht es um fest umrissene Gebiete, die dann auch komplett ausgebaut werden, so die Stadt. Sie koordiniere die Aufteilung der Flächen, so gebe es keine beziehungsweise nur minimale Überschneidungen, was die Verbraucherzentrale lobt.
Das sind die Ausbau-Partner:
- Deutsche Telekom GmbH
- Westconnect GmbH als Teil des EON-Konzerns
- Deutsche GigaNetz GmbH: Hauptinvestoren sind nach eigenen Angaben Fonds, verwaltet von der DWS Group, einem der weltweit führenden Vermögensverwalter, der sich mehrheitlich im Besitz der Deutschen Bank AG befindet, und von „InfraRed Capital Partners“ (IRCP), einem internationalen Infrastruktur-Investmentmanager.
- Epcan GmbH: Das 2008 gegründete Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben zunächst im Münsterland einen Namen gemacht und sich mittlerweile im Markt etabliert.
- Muenet GmbH: Sitz in Coesfeld, nach eigenen Angaben seit über 20 Jahren im Internet-Geschäft.
- DCC Duisburg CityCom GmbH, Schwesterunternehmen der Stadtwerke Duisburg.
- OXG Breitband GmbH: 2023 als Joint Venture von Vodafone und Altice gegründet.
Die Stadt selbst kümmert sich darüber hinaus mit Fördermitteln des Bundes und Landes um den Glasfaserausbau in für viele Anbieter unattraktiven Randgebieten wie Baerl, Winkelhausen, Mündelheim oder Serm. Die mit Blick auf schnelles Internet sogenannten weißen Flecken in Duisburg sollen so zügig verschwinden.
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Wo erfahre ich, wer in meinem Wohngebiet für den Glasfaserausbau sorgt und wann?
Bei der Stadt. Eine aktuelle Übersichtskarte gibt es zwar nicht, aber mit Gigabit-Koordinator Falko König einen konkreten Ansprechpartner. Er beantwortet auch alle weiteren Fragen rund um den Breitband- beziehungsweise Glaserfaserausbau in Duisburg und bietet individuelle Bürgersprechstunden an. Anmeldungen für die jeweils rund 30-minütigen Termine sind online auf www.duisburg.de möglich. Dafür gibt es ebenfalls ein Lob von der Verbraucherzentrale.
König ist telefonisch unter 01514 38 17 427 oder per Mail an breitbandausbau@stadt-duisburg.de erreichbar. Weitere Infos gibt es auf breitband.duisburg.de.
Welcher Tarif ist für mich sinnvoll?
Anbieter werben laut Verbraucherzentrale meist mit hohen Bandbreiten im Download und Upload. Berater Harald Rahlke nennt als negatives Beispiel den Fall eines Duisburgers, dem ein Vertrag mit dem teuersten Tarif mit einer monatlichen Grundgebühr von 90 Euro und der maximal möglichen Internet-Geschwindigkeit von 1000 MBit untergejubelt worden sei. Zur Einordnung: „Unsere große NRW-Geschäftsstelle in Düsseldorf, in der teilweise bis zu 16 Video-Meetings gleichzeitig laufen plus Internet-Telefonie, hat eine Bandbreite von 500 MBit zur Verfügung, also die Hälfte“, so Rahlke. „Und das klappt.“
Der individuelle Bedarf könne stark variieren. Wer sich nicht sicher ist, sollte beim Vertragsabschluss im Zweifelsfall eher auf eine etwas niedrigere Bandbreite zurückgreifen. Wenn dies nicht ausreicht, ist laut Verbraucherzentrale bei fast allen Anbietern eine Höherstufung (Upgrade) möglich – auch während der Vertragslaufzeit, eine Herabstufung (Downgrade) dagegen meist erst zum Ende der Mindestvertragslaufzeit.
Vorsicht sei bei Einheitspreisen geboten. Erst im Kleingedruckten werde klar, dass sich der Preis nach drei, sechs, neun oder zwölf Monaten deutlich erhöht.
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Was muss ich bei Verträgen sonst noch beachten?
Vor Vertragsabschluss sollten Interessierte prüfen, wann die Mindestvertragslaufzeit beginnt, was passiert, wenn doch nicht ausgebaut wird oder der Beginn sich verzögert. Wird der Vertrag automatisch storniert? Oder wird er nur für einen eventuell späteren Ausbau auf Eis gelegt? In diesem Fall sollte laut Verbraucherzentrale geprüft werden, ob es möglich ist, vom Vertrag zurückzutreten, sobald endgültig Klarheit über den Glasfaserausbau herrscht.
Wie gehe ich mit Haustürvertretern um?
Verbraucher berichten immer wieder von aufdringlichen Vertretern, die sie an der Haustür zu einem Vertragsabschluss drängen wollen und dabei laut Verbraucherzentrale auch nicht immer bei der Wahrheit bleiben. Da wird zum Beispiel gerne mal behauptet, dass das Internet bald nicht mehr funktioniere, wenn kein neuer Vertrag abgeschlossen werde.
Dabei falle, sagt Berater Rahlke, immer wieder auch der Name der Ranger Marketing & Vertriebs GmbH, die in Duisburg noch Anfang des Jahres im Auftrag der Telekom unterwegs war. „Schwarze Schafe gibt es in der Branche aber leider überall“, betont er. Einige Beschwerden über Haustürvertreter habe es in Duisburg im vergangenen Jahr gegeben, 2024 zumindest bisher dagegen kaum.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und sich ein Angebot nach dem Gespräch schriftlich zuschicken zu lassen.
Kann ich meinen Glasfaservertrag widerrufen oder kündigen?
Wurde der Vertrag an der Haustür, am Telefon oder im Internet geschlossen, gibt es laut Verbraucherzentrale grundsätzlich ein Widerrufsrecht von 14 Tagen. Dies gelte auch für Verkaufsaktionen zum Beispiel vor einem Supermarkt oder auf einem Marktplatz. Wurde der Vertrag hingegen in einem Ladengeschäft des Anbieters geschlossen, kann er nicht widerrufen werden. Ob eine Kündigung vor Beginn des Ausbaus möglich ist, hänge von den entsprechenden Vertragsklauseln ab.
Weitere Infos dazu und zum Glasfaseranschluss gibt es online auf www.verbraucherzentrale.nrw/glasfaseranschluss.de.