Duisburg. Geschätzte 15.000 Duisburger gingen auf die Straße, um für Demokratie und gegen rechts zu protestieren. Wir haben mit einigen gesprochen.
Dieser Demonstrationszug durch die Duisburger Innenstadt ist groß, lang, quicklebendig. Mit seinem Gehstock versucht Otto Kleinholz, Schritt zu halten. Der 94-Jährige ist vermutlich einer der ältesten Demonstrationsteilnehmer bei der „Duisburg ist bunt!“-Demo zum Erhalt der Demokratie in Duisburg.
„Ich wurde kurz vor Kriesgende noch eingezogen, mit 16 Jahren. Ich habe in Holland Schützengräben ausgehoben. Ich glaubte an den Endsieg.“ Später habe er 40 Jahre lang Jugendarbeit gemacht. „Ich habe selbst erlebt, wie naiv und leicht zu verführen die Jugend ist“. Kleinholz war 24 Jahre lang Lehrer am Mannesmann-Gymnasium. Ehrensache, dass er an diesem Tag auf die Straße geht. „Das mache ich gern.“
Demo für ein buntes Duisburg: Bürger wollen Flagge zeigen
Kollegen der Targobank marschieren im Demozug mit, darunter Amel Zerari: „Wir sind Bürger Duisburgs, wir möchten Flagge zeigen!“ Sie stehen Schulter an Schulter, machen sich auch im Wortsinne breit für ein buntes Duisburg.
Markus Stockert, Betriebsrat bei ThyssenKrupp, hält sein Schild in die Höhe, darauf steht: „Höcke ist ein Faschist. Für das Verbot der Afd und ihrer Propaganda!“ Er trägt stolz seinen Helm und die rote Jacke mit dem Logo der Gewerkschaft IG Metall: „Es ist wichtig, hier zu sein, weil Faschisten die Feinde der Arbeiter sind. Wir sind für Frieden und Völkerverständigung.“
Eine Demonstrantin sagt: „Ich finde es wichtig, als Duisburgerin Flagge zu zeigen. Das gehört sich doch, hier mitzulaufen.“
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In einer Demokratie kann man seine Meinung sagen
„Kekse statt Nazis“ steht auf dem Schild von Yvonne Simon. Sie sagt: „Demonstrationen sind eine gute Idee, um in einer Demokratie seine Meinung zu sagen. Es ist schön, dass so viele aufstehen gegen die Politik der AfD.“
Neso Salijević vom TKM Kulturverein, der mit jungen Menschen bei der Demo aufgetreten ist und mit Rap, Breakdance und starken Moves Stimmung machte, ist glücklich über so viel Zuspruch an diesem Tag. Aber er mahnt auch: „Wir sollten von Montag bis Sonntag gegen Rassismus sein.“
Auch die neu gegründeten „Omas gegen Rechts“ beteiligten sich. „Bei unseren ersten Treffen waren 60 Omas und Opas. Wir wollen eine wichtige politische Bewegung in Duisburg werden. Demokratie braucht Demokraten“, erklärt Sprecherin Ulrike Tadema, die mit anderen Omas bei der Demo die Stellung hält.